Diskussion um weitere Rauchverbote
Auf der Kippe
Das Thema klingt nach Sommerloch, ist aber gerade wieder aktuell. Es geht um mögliche weitere Geländeverluste für Raucher.
Seit 1. Juli ist in Schweden Zigarettenkonsum selbst vor Lokalen verboten. Wer dagegen verstößt, soll zunächst zum Ausmachen der Kippe animiert, wenn das nicht hilft, gemeldet werden. Auch Frankreich, einst das Eldorado des Glimmstängels, denkt über verschärftere Maßnahmen nach. Alles Nachrichten, die auch die deutsche Nichtraucherlobby erfreut und die FDP bereits zu ähnlichen Vorstößen bewegt hat.
Ich bin hier Partei, weil ich selbst rauche. Zu Hause nur auf dem Balkon, in Lokalen, wo das noch möglich ist und jetzt im Sommer speziell in deren Gärten oder Straßencafés. Wer raucht, ist nicht unbedingt ein Vorbild. Seiner eigenen Gesundheit tut er oder sie damit keinen Gefallen. Das ist die rationale Ebene. Aber wir sind nun einmal nicht allein vernunftgesteuert. Fast jeder hat ein Laster, einen schwarzen Fleck. Wollten wir die alle abstellen, bliebe der formatierte Mensch. Wer nicht gegen Gesetze verstößt oder andere gefährdet, sollte seiner Lust nachgehen dürfen. Auch die Raucher.
Die haben bereits in den vergangenen Jahren manche Rückzugsgefechte verloren. Restaurants sind inzwischen fast durchgehend qualmfreie Zonen, was ich ganz gut finde. Ebenso wie die meisten Arbeitsplätze. Mit diesen und anderen Vorgaben haben sich, so meine Erfahrung, inzwischen die meisten arrangiert. Deshalb sollte diese ohnehin schrumpfende Bevölkerungsgruppe nicht mit weiteren Verboten konfrontiert werden. Übrigens: Rauchen auf Kinderspielplätzen ist in Deutschland in der Regel schon seit Jahren untersagt. In Schweden erst mit dem neuen Gesetz.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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