Digitale Dilettanten
Der Hackerangriff auf Politiker ist ein Warnsignal

Das Abschöpfen persönlicher Informationen von rund 1000 Politikern, Prominenten und Journalisten war ein erster großer Aufreger im neuen Jahr.

Gehackt wurden sie nach aktuellen Erkenntnissen von einem 20-jährigen Schüler aus Hessen. Da klingeln bei mir alle Alarmglocken: Wenn bereits ein jugendlicher Nerd dazu fähig ist, wie sehr sind es Großorganisationen, die mit krimineller Energie oder umfassendem Wissen an unsere Daten wollen?

Womit wir zur Frage nach der Effizienz staatlicher Abwehrmaßnahmen kommen, Stichwort Cyberpolizei. Anscheinend ist Deutschland hier noch eher Entwicklungsland. Auch Plattformbetreiber vermitteln oft den Eindruck, dass sie das Thema vernachlässigen. Und wie verantwortlich handeln wir eigentlich selbst in unseren Netzaktivitäten? Das in den vergangenen Tagen immer wieder genannte Beispiel von allzu simplen Passwörtern, die ein Hacker ziemlich schnell knackt, ist nur die Spitze des Eisbergs.

Wie oft werden Mails mit zweifelhaftem Absender angeklickt, weil sie vielleicht einen Gewinn versprechen. Wie viele "Freunde" sind bei Facebook gelistet, die man gar nicht kennt? Nicht zu vergessen, was man in öffentlichen Verkehrsmitteln von unbekümmert geführten Telefongesprächen so alles erfährt.

Zum Schutz vor Einbrechern verriegeln wir unsere Wohnungstür. Aber digital steht die Tür häufig weit offen. Was muss eigentlich noch passieren, damit das Thema ernst genommen wird? Werden wir erst wach, wenn Hacker unsere Bankkonten leer räumen?

Sollte der Staat das Internet stärker überwachen?
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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