Maßnahmen gegen Gewalt
Berliner Fußball-Verband reagiert auf Übergriffe
Der Berliner Fußball-Verband (BFV) hat auf die zunehmende Gewalt auf den Fußballplätzen, insbesondere auf die verbalen und körperlichen Übergriffe gegen Schiedsrichter, reagiert und im Rahmen seines Arbeits-Verbandstages am 16. November ein Maßnahmenpaket beschlossen.
Zunächst war über einen Dringlichkeitsantrag des SFC Stern 1900 abgestimmt worden. Dieser beinhaltete die Ausweitung von Strafen bei Gewalthandlungen gegenüber Schiedsrichtern. Demnach sollen Täter in schweren Fällen zwingend vom Sportgericht auf eine Schwarze Liste gesetzt werden. Darüber hinaus soll das Strafmaß von Spielsperren erhöht werden und eine Sperre nach einer Tätlichkeit bis zur Sportgerichtsverhandlung automatisch in Kraft treten. Die Delegierten nahmen den Antrag mehrheitlich unter Vorbehalt der juristischen Prüfung an.
Anschließend stellte das Präsidium des BFV eine Resolution vor, die einstimmig verabschiedet wurde. Vereine und Verband sind für eine deutliche Ausweitung des Strafmaßes bei Gewalt gegen Schiedsrichter. Dies soll durch den kommenden Beirat umgehend beschlossen werden. In der Resolution werden zudem der umfassende Schutz von und der respektvolle Umgang gegenüber den Unparteiischen gefordert. Jegliche Art von Gewalt soll aber nicht nur verbands-, sondern auch vereinsintern schärfer und dem jeweiligen Vorfall angemessen sanktioniert werden. Man appelliere an den Fairplay-Gedanken und stehe für den gewaltfreien Fußball. Wörtlich heißt es: „Wir erwarten die Einhaltung von den satzungsverankerten Werten durch die gesamte Fußballfamilie sowohl beim Verband als auch bei den Vereinen.“
Diesen Worten müssen aber nun auch Taten folgen. Zumindest in einem Punkt wurde der Verbandstag konkreter: Bei Spielen von aufstiegsberechtigten Herrenmannschaften hat der Heimverein bis 15 Minuten vor Spielbeginn mindestens eine Ansprechperson für den Schiedsrichter zu benennen und namentlich im DFBnet-Spielbericht zu dokumentieren. Damit reagierte der Verbandstag auf die Forderung des Schiedsrichterausschusses und des BFV-Präsidiums, das Sicherheitsgefühl von Unparteiischen auf Berliner Fußballplätzen zu erhöhen.
„Wir haben heute gemeinsam mit den Vereinen sehr konstruktive Gespräche geführt und Mittel gefunden, um ein starkes Zeichen gegen Gewalt auf unseren Fußballplätzen zu setzen“, erklärte Bernd Schultz, Präsident des BFV, und ergänzte umgehend: „Uns steht viel Arbeit bevor, jedoch sind die ersten Schritte heute gemeinsam eingeleitet worden.“
Auch Jörg Wehling, Präsidialmitglied Schiedsrichter, zeigte sich zufrieden: Die getroffenen Entscheidungen seien ein tolles Zeichen für den Berliner Amateurfußball. Ein erster wichtiger Schritt sei gemacht. „Bis Sommer 2020 werden wir im Verband gemeinsam mit den Vereinen nachhaltige Maßnahmen gegen die Gewalt auf den Sportplätzen entwickeln und entscheiden.“
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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