Konsequenzen nach Ausschreitungen nötig
Gewalt am Spielfeldrand
Spätestens nach den Vorkommnissen beim Derby Union gegen Hertha müsste auch der Letzte mitbekommen haben: Der Berliner Fußball hat ein Problem.
Natürlich wurden das Schießen mit Raketen auf Zuschauer und Trainerbank sowie der versuchte Platzsturm verurteilt und Konsequenzen angekündigt. Aber es gab auch Äußerungen, die nach meinem Geschmack zu verständnisvoll klangen. Um es klar zu sagen: Wer im Stadion Menschen mit Raketen oder anderen Gegenständen gefährdet, ist kein Fan, sondern ein Straftäter. Pyrotechnik hat nach meiner Ansicht dort überhaupt nichts zu suchen.
Es waren aber nicht nur diese Bilder, die den Hauptstadtfußball in ein schlechtes Licht gerückt haben. Zuvor gab es eine Debatte über regelmäßige Gewaltvorfälle in den unteren Ligen, auch im Jugendbereich. Deren Opfer sind häufig Schiedsrichter. Etwa der Unparteiische, der von einem Spieler des Vereins Al-Dersimspor tätlich angegriffen wurde. Der Klub kam beim Sportgericht des Berliner Fußball-Verbands einigermaßen glimpflich davon.
Die Schiedsrichter traten daraufhin am letzten Oktoberwochenende in einen Streik, um ein deutliches Zeichen gegen ständige Ausschreitungen zu setzen. Fraglich, ob das überall so angekommen ist. Ich finde, da reicht der verstärkte Einsatz von Ordnern nicht. Nötig ist vor allem eine andere Haltung, für die die Vereine sorgen müssen. Ihre Aufgabe ist es, ihren Kickern und Fans klarzumachen, dass schon jede persönliche Beleidigung eines Schiris oder Spielers der gegnerischen Mannschaft ein Tabubruch ist. Auch den Jüngsten sollte das bereits vermittelt werden, ebenso manchen emotionalen Eltern.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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