Kritik an neuer Containerlösung
Das Glas soll vom Hof
Die Pläne gehören "in die Tonne", findet der Abgeordnete Danny Freymark (CDU). Sie seien "ein riesiger Fehler", meint sein Kollege Daniel Buchholz (SPD). Betroffene, so rät er, sollten Widerspruch einlegen.
Was nicht nur diese beiden Herren so aufregt, ist der Abzug von mehr als 30.000 Altglas-Tonnen von Berliner Hausgrundstücken. Als erstes betroffen sind vor allem Gebiete außerhalb des S-Bahnrings. Entsorgt werden soll das Glas dann in oft neu eingerichteten Sammelstellen.
Der Senat und der zuständige Dienstleister "Duales System Deutschland" halten das für effizienter, schon weil sich an den Häusern meist nur Container für Weiß- und Buntglas befinden. Bei den öffentlichen Abgabeplätzen werde Bunt dagegen noch einmal in Grün und Braun aufgeteilt. Und wenn es in manchen Höfen weniger Lärm gibt, weil niemand mehr auf die Idee kommen kann, spät in der Nacht sein Glas zu entsorgen, ist das eine gewünschte Nebenwirkung.
Für die Gegner konterkariert der Tonnen-Abbau die Bemühungen ums Recycling. Menschen, die nicht gut zu Fuß seien, falle der weitere Weg besonders schwer. Das Altglas werde deshalb vermehrt in der Restmüll-Tonne landen. Außerdem wird darauf verwiesen, dass die Verbraucher bereits an der Ladenkasse über den "Grünen Punkt" für das Abholen bezahlt hätten. Insgesamt werde klimapolitisch das "völlig falsche Signal" gesetzt.
Bei mancher berechtigter Erregung halte ich einige Beiträge in der Debatte für überzogen. Nach meiner Meinung ist es den meisten Menschen zuzumuten, etwas weiter zu laufen, um ihre leeren Flaschen loszuwerden. Sollte das nicht der Fall sein, brauchen weitergehende Vorgaben für mehr Umweltschutz gar nicht erst diskutiert werden.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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