Sofas auf dem Gehweg
Eine kostenlose Abholung ist für die BSR kein Thema

Berlin ist nicht wirklich eine saubere Stadt. Besonders ärgerlich finde ich, wenn sich der Müll auf den Gehwegen häuft.

Neulich in Neukölln musste ich bei einem Spaziergang einem kaputten Regal und einem alten Sofa ausweichen, die den Gehweg versperrten. Sie standen einfach so herum, tagelang. Kein Einzelfall in Berlin.

Deshalb wird immer mal wieder vorgeschlagen, Sperrmüll kostenlos abzuholen. Doch die BSR sträubt sich hartnäckig. Warum eigentlich? Die Begründung, das sei mit hohen Kosten verbunden, ist für mich nicht stichhaltig. Denn der Müll, der im öffentlichen Straßenland deponiert wird, muss ja auch abgeholt werden. Nach eigenen Angaben beseitigt die BSR rund 30.000 Kubikmeter illegale Sperrmüllablagerungen pro Jahr. Dabei entstehen Kosten von rund 4,5 Millionen Euro.

Die Recyclinghöfe in Berlin sind gewiss großartige Einrichtungen. Doch wer sein altes Sofa dort hinbringen möchte, braucht ein Auto. Wer das nicht hat und auch nicht das Geld, um den kostenpflichtigen Abholservice zu buchen, der wird seinen Müll schließlich doch illegal entsorgen. Ich finde, diese Realität sollte nicht länger verdrängt werden.

Es ist sicher löblich, wenn die BSR für mehr Eigenverantwortung plädiert und dass die Mitarbeiter der Ordnungsämter zügiger Ermittlungen einleiten und Bußgelder verhängen. „Notorische Vermüller erreicht man oft nur über ihren Geldbeutel“, sagt Sebastian Harnisch, Pressesprecher der BSR. Blöd nur, dass man die Vermüller selten zu fassen bekommt.

Soll die BSR eine kostenlose Sperrmüllabholung anbieten?
Autor:

Jana Tashina Wörrle aus Charlottenburg

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