Brauchen wir wirklich noch Plastiktüten?
Unser kleiner Beitrag
Aldi hat angekündigt, jedem Kunden, der beim Einkauf einen kleinen Plastikbeutel ordert, dafür einen Cent zu berechnen.
Das soll ein Beitrag zu weniger Rückgriff auf den Kunststoff sein. Aber wie das Unternehmen selbst formuliert, ist er vor allem symbolisch. Die Cent-Abgabe geht zwar in die richtige Richtung und soll auch Nachahmer finden. Würde Aldi allerdings die vollständigen Herstellungskosten berechnen, müsste für jede Tüte 22 Cent kassiert werden.
Warum eigentlich nicht? Und wieso diese Beutel nicht vollständig verbannen? Ich bin zwar, anders als viele Fridays-for-Future-Aktivisten, nicht der Meinung, dass wir durch selbstkasteienden Verzicht die Umwelt und das Klima retten. Beim Thema Plastik besteht aber die Möglichkeit, einen geringen Beitrag zu leisten. Plastik landet in riesigen Mengen in den Meeren. Fische fressen es und nicht nur auf diesem Weg landet es auf unserem Teller. Laut einer aktuellen Studie nimmt jeder Bundesbürger pro Woche rund fünf Gramm davon als Beigabe in sich auf, vor allem durch Getränke. Das entspricht dem Gewicht einer Kreditkarte. Das lässt sich nicht vollständig verhindern, aber reduzieren. Zum Beispiel durch Verzicht auf Plastikeinpackware. Im vergangenen Jahr sind in Deutschland drei Milliarden solcher Minibeutel ausgegeben worden.
Warum muss Obst und Gemüse darin verstaut werden? Papiertüten oder Mehrwegtaschen wären Alternativen. Viele Läden und Supermarktketten haben diesen Weg bereits eingeschlagen. Sie könnten aber noch weitaus rigoroser vorgehen. Ich halte normalerweise nichts von Volksbevormundung. In dem Fall aber schon. Denn niemand verliert, aber die Umwelt gewinnt ein wenig.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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