Den Nachtbus einfrieren
Berliner Student will mit App den ÖPNV attraktiver machen
Wer kennt das nicht: Die S-Bahn ist mal wieder zu spät und dem Anschlussbus kann man nur noch hinterher winken. Gerade im Nachtverkehr in den Außenbezirken kann das erhebliche Wartezeiten bedeuten. Wäre es da nicht toll, wenn der Bus auf einen warten würde?
Das dachte sich auch Moritz Wühr und entwickelte die App "Freeze" (einfrieren), mit der Fahrgäste ihren Anschlussbus maximal fünf Minuten aufhalten können. Damit gewann der Student den zweiten Preis beim Ideenwettbewerb des Deutschen Mobilitätspreises.
Das Prinzip kennt man aus dem ICE. Dort erkundigt sich der Schaffner, ob Fahrgäste Anschlusszüge bekommen müssen und gibt das weiter. Mit "Freeze" melden dies die Fahrgäste per App selbst. Haben mehrere das gleiche Problem, wird der Busfahrer darüber informiert. Das verkürze Wartezeiten und mache den öffentlichen Nahverkehr attraktiver, ist die Jury überzeugt.
"Simpel gedachte Innovation"
"Die ÖPNV-Branche ist mitunter schwerfällig was Innovationen angeht. Dass mit meiner Idee – ein vorhandenes Konzept für jeden aufs Smartphone gebracht – auch eine simpel gedachte Innovation Würdigung findet, freut mich sehr", so Wühr, der an der Technischen Universität Verkehrswesen mit der Vertiefung Planung und Betrieb studiert und nebenbei als Werkstudent für ein Verkehrsunternehmen arbeitet.
Der Ideenwettbewerb stand in diesem Jahr unter dem Motto „Digital gedacht: Ihre Vision für den Nahverkehr“. Ausgezeichnet wurden die drei Preisträger am 13. November von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer.
Autor:Simone Gogol-Grützner aus Zehlendorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.