Geschwindigkeitsbegrenzung als Glaubensfrage
Tempo rausnehmen
In den vergangenen Wochen hat die Diskussion um ein Tempolimit auf Autobahnen Fahrt aufgenommen.
Auslöser war die Expertise der Verkehrskommission der Bundesregierung, die eine reduzierte Geschwindigkeit auf Autobahnen nahelegt. Ausgerechnet der zuständige Minister Andreas Scheuer (CSU) fand diese Einschätzung "gegen jeden Menschenverstand".
Für ein Tempolimit spricht nach meiner Ansicht einiges. Es reduziert die Zahl der Unfälle und der Unfalltoten und sorgt für weniger Spritverbrauch. Was dann auch positiv für die Umwelt ist. Ich bin aber trotzdem skeptisch, ob sich eine Höchstgeschwindigkeit so einfach vorschreiben lässt. Weniger wegen der Attitüde "Freie Fahrt für freie Bürger". Die gibt es auf den Autobahnen ohnehin immer seltener. Auf vielen Teilstücken ist schon heute die Geschwindigkeit begrenzt. Baustellen und Staus sorgen ebenfalls dafür, dass langsamer gefahren wird.
Aber die jüngsten Debatten haben gezeigt, dass bei diesem Thema oft emotional oder ideologisch argumentiert wird. Schnell geht es dabei um den alles regulierenden Staat, dem Paroli geboten werden muss. Das Tempolimit wird so zu einer Art Glaubensfrage stilisiert. Bundesweit votiert nach aktuellen Umfragen eine knappe Mehrheit dafür und damit eine große Minderheit dagegen.
Und ja, die 200-km/h-Raser sorgen für nicht zitierbare Wutausbrüche. Gleiches gilt aber auch für jene Schleicher, die selbst auf der Überholspur mit höchstens Tempo 100 unbekümmert dahinzuckeln.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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