Grüne wollen gleiches Recht für alle
Auch sonntags zum Späti

Die Grünen wollen das Ladenöffnungsgesetz ändern: Alle Spätis sollen auch am Sonntag öffnen dürfen.

Wer hat nicht schon mal am Sonntag festgestellt, dass die Milch alle ist, Duschgel fehlt oder Bier für die Grillparty. Doof, aber in Berlin meist kein Problem. Man kann ja zum Späti gehen. Der hat die wichtigsten Alltagsdinge immer auf Vorrat und meist auch am Sonntag geöffnet – wenngleich nicht immer legal.

Das Berliner Ladenöffnungsgesetz erlaubt es nämlich gar nicht, das jeder Späti auch am Sonntag öffnet. Zwar gibt es Ausnahmen für die Geschäfte, die das anbieten, was Touristen brauchen, wie etwa Stadtpläne, und auch für diejenigen, die Blumen oder Backwaren verkaufen. Aber eben nicht für den Späti, der eher einem Mini-Supermarkt gleicht. Das wollen die Grünen ändern und haben einen Antrag im Abgeordnetenhaus eingebracht. Nun könnte man meinen, dass der Antrag überflüssig ist, weil Spätis – ob mit oder ohne Genehmigung – immer sonntags öffnen und eh keiner kontrolliert.

Das sieht der Landesvorsitzende der Grünen, Werner Graf, anders: „Spätis werden oft von Personen betrieben, die es sonst schwer haben, auf dem Berliner Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Sie brauchen endlich Rechtssicherheit.“ Genau. Rechtssicherheit finde ich immer gut. Und in der Praxis würde sich ja nicht viel ändern.

Allerdings frage ich mich, warum es in Berlin überhaupt noch gesetzliche Schließzeiten gibt. Es sind ja nur noch wenige Stunden, an denen offiziell keiner etwas verkaufen darf.

Sollten alle Berliner Spätis sonntags öffnen dürfen?
Autor:

Jana Tashina Wörrle aus Charlottenburg

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