Corona-Krise zwingt viele Arbeitnehmer in die Heimarbeit
Berufswelt im Umbruch?

Viele Menschen müssen derzeit zu Hause arbeiten, oft parallel zur Kinderbetreuung, wegen der geschlossenen Kitas und Schulen.

Homeoffice, so glaube ich, wird eine größere Bedeutung bekommen. Ausgelöst durch Corona, aber weit darüber hinaus. Wenn hoffentlich eines Tages das normale Alltags- und Berufsleben wieder funktioniert, werden manche Vorteile von Heimarbeit noch deutlicher. Weniger Menschen, die ein Büro aufsuchen müssen, bedeutend weniger Autos, die unterwegs sind. Auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln wäre mehr Platz.

Zu Hause lässt sich das Tagwerk besser mit anderen Aufgaben koordinieren. Starre Anwesenheitsvorgaben entfallen. Wer am frühen Morgen oder späten Abend seine kreativsten Momente hat, verlegt seine Schaffensperioden auf diese Zeiten.

Ein pessimistisches Menschenbild

Ein Gegenargument: Bei Homeoffice bestehe die Gefahr, dass manche mehr an "Home" und weniger an "Office" denken. Abgesehen davon, dass sich hinter solchen Befürchtungen ein eher pessimistisches Menschenbild verbirgt, halte ich sie für unbegründet. In der Regel muss jeder Mitarbeiter bestimmte Aufgaben erledigen. Wo das passiert, ist eigentlich egal, entscheidend ist das Resultat. Das lässt sich auch bei Homeoffice kontrollieren, per Videokonferenz, mit einer E-Mail oder einem Anruf.

Das gilt natürlich nur für bestimmte Bereiche im Arbeitsleben. Bau- und Transportbranche, produzierendes Gewerbe, Einzelhändler oder Lehrer können sich natürlich nicht ins Homeoffice verabschieden. Ebenso wenig jene, die nicht nur jetzt "systemrelevant" sind: Ärzte, Pfleger, Polizisten und Feuerwehrleute. Aber wo es funktioniert, ist Homeoffice sicher eine große Chance.

Verändert Homeoffice in der Corona-Krise auf lange Sicht unseren Arbeitsalltag?
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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