Firmen auf Erholungskurs
Laut Konjunkturbericht nimmt die Wirtschaft in der Hauptstadt weiter Fahrt auf

Am Wirtschafts- und Technologiestandort Adlershof haben sich viele Firmen der Digitalwirtschaft angesiedelt. Diese Branche kann optimistisch in die Zukunft blicken. | Foto:  Wista Management GmbH
  • Am Wirtschafts- und Technologiestandort Adlershof haben sich viele Firmen der Digitalwirtschaft angesiedelt. Diese Branche kann optimistisch in die Zukunft blicken.
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Berlins Unternehmen befinden sich auf Erholungskurs Richtung Vorkrisenstatus – jedoch in unterschiedlichem Tempo je nach Branche.

Der von IHK Berlin und Handwerkskammer ermittelte Geschäftsklimaindex steigt auf 125 Punkte. Damit liegt er zwar unter den Höchstwerten der Vor-Corona-Zeit, aber deutlich über dem Wert im Herbst 2020 (106 Punkte). Der Geschäftsklimaindex berechnet sich aus den Angaben zur aktuellen geschäftlichen Lage des befragten Unternehmens und den Erwartungen für das kommende Jahr. Für den aktuellen Konjunkturbericht haben die beiden Kammern über 1000 Unternehmen und Handwerksbetriebe nach ihrer Einschätzung gefragt.

Industrie und unternehmensnahe Dienstleister erholen sich schnell, vor allem dank großer, internationaler Nachfrage. Weil immer noch Touristen und Businessgäste fehlen, haben Gastronomen, Hotels und Händler hingegen weiter schwer zu kämpfen. Sie beurteilen ihre Geschäftslage negativ. Doch dank Impffortschritt und Öffnungen sehen sie positiv in die Zukunft. Während im Frühjahr 93 Prozent der Hotelunternehmen von schlechten Geschäften berichteten, sind es aktuell 34 Prozent. Ähnlich ist es im Gastrogewerbe. Bei den Investitionsaktivitäten liegt der Wert mit 37 Punkten sogar über dem von 2019, also vor Beginn der Krise. Besonders Firmen aus der Digitalwirtschaft blicken optimistisch in die Zukunft.

Ein Problem im Aufschwung sind dringend benötigte Fachkräfte. Viele Firmen haben Schwierigkeiten, Mitarbeiter zu finden. Der wachsende Mangel an Fachkräften droht die wirtschaftliche Erholung zu bremsen. Restaurants zum Beispiel suchen besonders stark Mitarbeiter. Ein Folgeeffekt der Krise ist auch, dass die Leute Geld gespart haben, weil sie lange nichts ausgeben konnten. Das führt zu einer erhöhten privaten Nachfrage, während gleichzeitig die Produktionskapazitäten noch nicht wieder vollständig verfügbar sind, heißt es im Konjunkturbericht. Lieferengpässe sind weltweit ein Problem. Auch steigende Rohstoff- und Energiepreise machen den Unternehmen zu schaffen.

Damit die Erholung nicht wieder abgewürgt wird, fordert IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder volle Unterstützung der Politik. „Es darf keinen weiteren Lockdown für Geimpfte und Genesene geben, weitere finanzielle oder bürokratische Belastungen müssen ausbleiben und die Verwaltung gehört endlich auf moderne und funktionierende Füße gestellt“, so Eder. Er fordert die Regierungen in Berlin und Brandenburg auf, „sich für eine länderübergreifende Fachkräftestrategie einzusetzen“.

„Nach wochenlangem Stillstand in einigen Betrieben geht es Schritt für Schritt aufwärts“, sagt Jürgen Wittke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Berlin. 86 Prozent der Handwerksbetriebe seien zufrieden oder bewerten ihre Lage als gut. Wie Wittke sagt, sucht derzeit jede dritte Handwerksbetrieb neue Leute. „Der Optimismus wäre sicherlich noch größer, gäbe es nicht die Engpässe bei der Materialbeschaffung und Probleme in den Lieferketten. Steigende Rohstoff- und Energiepreise gehen auch am Berliner Handwerk nicht spurlos vorbei“, so Wittke.

Den vollständigen Konjunkturbericht gibt es unter www.ihk-berlin.de/konjunktur.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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