Eine bunte Bimmelbahn verrostet inmitten von wucherndem Grün. Staub fegt durch gebrochene Fenster, zerschlagene Ornamente, abblätternder Putz – mittendrin ein Flügel. Dem mystischen Zauber dieser Fotos kann sich der Betrachter nicht entziehen.
Diese Fotografien von Mario Wilpert enstammen der Ausstellung "Lost places – Verwunschene Orte in Berlin und Brandenburg", die am 2. März in Teltow Vernissage hat.
Das Fotografieren fasziniert den gelernten Verlagskaufmann Mario Wilpert bereits seit der Kindheit. Auch wenn er beruflich eine andere Richtung eingeschlagen hat, so hat ihn die Freude an der Fotografie nie ganz verlassen. Mit seiner Digitalkamera spürt der Manager und Hobbyfotograf, der vor drei Jahren mit seiner Familie aus Berlin nach Kleinmachnow gezogen ist, vergessene Orte auf. Seine Fotos bieten jenen Orten eine Bühne, die teilweise seit Jahrzehnten aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit verschwunden sind und denen daher etwas Verwunschenes anhaftet. Hierin liegt die Faszination dieser Ausstellung. Besonders begeistert es Wilpert, wenn der Geist der Vergangenheit noch zu spüren ist. Manchmal sieht es aus, als wäre dort gerade noch gearbeitet worden, dabei sind die Orte seit Jahrzehnten verlassen. Andere wiederum wurden von der Natur mit einer Pflanzenpatina überzogen und wirken, als würden sie in einem Dornröschenschlaf liegen.
Vernissage am 2. März
Wo einst Soldatenstiefel die Wände wackeln ließen, haben es heute Bäume geschafft, diese einzureißen. Die Abhörstation auf dem Teufelsberg, Kasernen in Brandenburg, der geheime Katastrophenzug der Reichsbahn, die Heilstätten in Beelitz und Grabowsee, der Vergnügungspark im Plänterwald und andere Areale: All diese Objekte sind dem Zerfall ausgesetzt und werden nun „Lost Places“ (verlassene Orte) genannt. Die Zukunft dieser Stätten liegt heute oft im Ungewissen.
Autor:Manuela Frey aus Charlottenburg |
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