Nicht alles lief so ganz nach Plan
Die Schulsituation nach den Ferien
Das neue Schuljahr hat begonnen. Allerdings nicht überall wie gewünscht. An der Hausburg-Grundschule gab es statt Unterricht im Gebäude erst einmal Exkursionen zu "außerschulischen Lernorten", so die Ankündigung dieses Stundenplans auf der Schulwebsite.
Denn wegen Lärmbelästigung, Staub und Schmutz konnte in vielen Räumen kaum ein regulärer Betrieb stattfinden. Wie vor den Ferien berichtet sollten an rund 20 Schulstandorten im Bezirk in der Sommerpause Handwerker im Einsatz sein. Ihr Auftrag: In dieser Zeit vor allem Arbeiten erledigen, die während des Schuljahrs zu erheblichen Einschränkungen führen.
Bei der Hausburg-Schule hat das nicht geklappt. Die Bauarbeiten seien inzwischen etwa drei Monate im Verzug und es habe auch in den vergangenen Wochen kaum Aktivitäten gegeben, so die Klage. Woran das lag, sollte zuletzt ebenso geklärt werden, wie insgesamt das weitere Baugeschehen.
Es werde daran gearbeitet, die Probleme zeitnah zu lösen, betont auch der zuständige Stadtrat Andy Hehmke (SPD). Aber abgesehen von diesem Fall seien ihm in den ersten Tagen nach Schulbeginn keine weiteren großen Unwägbarkeiten oder gar Katastrophen bekannt geworden. Was aber nicht heißt, es herrscht jetzt überall Baustellen freie Zone. Vielmehr wird an vielen Stellen weiter renoviert oder saniert. Nur möglichst so, dass dadurch der Unterricht nicht massiv gestört wird.
Bis Jahresende sollen im Bezirk rund 34 Millionen Euro im Rahmen der Schulbauoffensive investiert werden. Darin enthalten sind kleinere Arbeiten, etwa der Austausch von maroden Waschbecken oder Toiletten. Aber auch Großvorhaben, wie beispielsweise am Hermann-Hesse-Gymnasium, die insgesamt rund 2,2 Millionen Euro kosten. Im Frühjahr 2019 soll dort alles fertig sein.
Es stehen noch Bauten an
Schulturnhallen sind Teil des Programms. Hier gebe es derzeit die meisten Schwierigkeiten, sagt der Stadtrat. Mehrere Hallen könnten derzeit nicht genutzt werden, was auch den Vereinssport tangiere. Gleichzeitig geht es um Neu- oder Erweiterungsbauten.
Ein Fortschritt in dieser Richtung bedeutet die Eröffnung des Modularen Ergänzungsbaus (MEB) in der Pufendorfstraße. Das Gebäude ist zunächst eine Filiale der benachbarten Spartacus-Grundschule in der Friedenstraße. Deren sechs neue erste Klassen wurden dort untergebracht.
Das ist eine kleine Entlastung, die aber noch längst nicht reicht. Vor allem im Bereich Friedrichshain steuert die Schulsituation in den kommenden Jahren nämlich auf einen Super-Gau zu,wenn sich nicht schnell etwas ändert. Pläne, um hier gegenzusteuern gibt es, aber sie kommen eher langsam voran.
Unter anderem ist an der Oderstraße der Bau einer weiteren Grundschule vorgesehen. Dazu kommt der gewünschte Umzug des Heinrich-Hertz-Gymnaiums aus der Rigaer Straße in einen Neubau am Ostbahnhof. Dessen bisheriges Gebäude soll dann ein zusätzlicher Grundschulstandort für den Samariterkiez werden. Aber gerade bei diesem Vorhaben wird eine Realisierung bisher erst um das Jahr 2026 avisiert. Das wäre viel zu spät.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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