"Es drohen massive Staus"
Drei Bezirke warnen vor "Verkehrskollaps" ohne Elsenbrücke

Der 16. Bauabschnitt der A100 stößt seit Langem auf heftige Kritik. Kurz vor seiner Eröffnung schlagen drei Bezirke Alarm. Ohne fertige Elsenbrücke drohe ein "Verkehrskollaps".

Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln und Treptow-Köpenick warnen vor der Eröffnung des 16. Bauabschnitts der A100. Werde er eröffnet, bevor der westliche Überbau der Elsenbrücke fertig sei, drohe ein "Verkehrskollaps". Bereits Anfang 2024 sei die Senatsverwaltung aufgefordert worden, Konzepte vorzulegen, wie die Verkehrsströme in der Übergangszeit geregelt werden sollen – ohne Erfolg. "Wir erwarten von der Senatsverkehrsverwaltung dringend eine Klarstellung, welche konkreten Vorkehrungen getroffen werden, um einen verkehrlichen Kollaps zu verhindern", fordert Verkehrsstadträtin Annika Gerold (Grüne) aus Friedrichshain-Kreuzberg. Für ihre Treptower Kollegin Claudia Leistner (Grüne) steht fest: "Eine Eröffnung des 16. Bauabschnitts ohne ein geeignetes Verkehrskonzept sowie die Umsetzung der darin enthaltenen Maßnahmen, kann nicht stattfinden." Der westliche Überbau der Elsenbrücke leitet den Verkehr in Richtung Friedrichshain-Kreuzberg ab. Ohne diese funktionsfähige Verbindung über die Spree drohen eine massive Überlastung der umliegenden Straßen und lange Staus.

Nach aktuellem Stand rechnen die Bezirke mit einer Übergangszeit von drei bis sechs Monaten, in der die Verkehrsinfrastruktur unvollständig ist. In dieser Zeit könnte sich das Chaos zuspitzen, da die Verkehrslasten ungleich verteilt werden. "Wir rechnen mit massiven Stauerscheinungen und hohen Belastungen für die Anwohnenden", so Neuköllns Verkehrsstadtrat Jochen Biedermann (Grüne). Und die Bezirke argumentieren weiter. Ohne die fertige Elsenbrücke sei die Eröffnung des 16. Bauabschnitts nicht mit den Vorgaben des Planfeststellungsbeschlusses vereinbar. Der sieht für einen reibungslosen Verkehrsfluss drei durchgängige Fahrspuren bis zur Brücke vor. Unklar ist offenbar auch, ob aktuelle Verkehrsgutachten existieren, die die Übergangsphase beleuchten. Die drei Stadträte fordern daher Transparenz, um die Risiken besser einschätzen zu können. Der 16. Bauabschnitt verlängert die Stadtautobahn um weitere 3,2 Kilometer vom Autobahndreieck Neukölln bis zur Anschlussstelle am Treptower Park. Laut Autobahn GmbH des Bundes soll der Abschnitt Mitte 2025 fertig sein.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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