Das jährliche Lotteriespiel
Am 12. Februar beginnt die Anmeldung für die Oberschule

Die Lina-Morgenstern-Gemeinschaftsschule präsentierte beim Tag der offenen Tür unter anderem die Ergebnisse aus verschiedenen Arbeitsgemeinschaften. | Foto: Thomas Frey
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Die meisten Oberschulen im Bezirk haben in den vergangenen Wochen bei Tagen der offenen Tür sich und ihr Schulprofil vorgestellt. Manche hätten sich das wahrscheinlich sparen können.

Denn unter den weiterführenden Bildungseinrichtungen im Bezirk gibt es einige, die regelmäßig eine höhere Zahl an Anmeldungen als vorhandene Plätze registrieren. Das gilt für die meisten Gymnasien, aber auch für Sekundarschulen wie die Ellen-Key-Oberschule. Oder die Carl-von-Ossietzky-Gemeinschaftsschule. Sie hatte im vergangenen Jahr 200 Bewerbungen, konnte aber nur 144 Schülerinnen und Schüler aufnehmen. Bei anderen Sekundarschulen überstieg das Angebot dagegen teilweise bei weitem die Nachfrage.

Die schon bisher angesagten Adressen werden wahrscheinlich auch in diesem Jahr wieder häufig als Wunschschule angegeben. Vom 12. bis 20. Februar läuft die Anmeldung für die künftigen siebten Klassen. Bei Schülern, die bereits ab Klasse fünf ein Gymnasium besuchen wollen, ist der Anmeldezeitraum zwischen 1. und 7. März.

Grundsätzlich herrscht bei der gewünschten Schulart und Schule eine Wahlfreiheit. Allerdings gibt es gewisse Vorgaben, die Eltern berücksichtigen sollten.

Ein ganz wichtiger Faktor sind die bisherigen Leistungen in der Grundschule. Hierzu werden die Zeugnisse aus dem zweiten Halbjahr der fünften und erstem Halbjahr der sechsten Klasse herangezogen. Die Noten für Deutsch, Mathematik, Fremdsprache, Natur- und Gesellschaftswissenschaften zählen dabei doppelt.

Ergibt sich daraus ein Durchschnitt von 2,2 und besser, wird der Besuch eines Gymnasiums empfohlen. Bei einer Durchschnittsnote von 2,8 und schlechter gibt es die Empfehlung Sekundarschule. Bei Schülern, die dazwischen liegen, bekommen individuelle Stärken und Schwächen oder die Frage der Belastbarkeit ein wichtigere Bedeutung. Sie fließen dann in die sogenannte Förderprognose ein und entscheiden mit darüber, welche Schulart geeignet ist.

Die Einschätzung ist für Eltern nicht bindend. Es wird aber nahe gelegt, sich daran zu orientieren. Wer zum Beispiel unbedingt möchte, dass sein Kind Aufnahme in einem Gymnasium findet, obwohl es dafür nicht den entsprechenden Notendurchschnitt mitbringt, tut ihm nicht unbedingt einen Gefallen.

Auch ziemlich gute Zeugnisse reichen manchmal nicht, um in die bevorzugte Schule zu kommen. Vor allem dann nicht, wenn sie stark nachgefragt ist. Außerdem werden nur 60 Prozent der Plätze aufgrund des Notenschnitts vergeben. Weitere zehn Prozent sind für Härtefälle reserviert. Die restlichen 30 Prozent werden durch das Los vergeben. Das bedeutet, hier kann auch jemand Glück haben, dessen bisherige Leistungen gar nicht so herausragend waren.

Wegen dieser Unwägbarkeiten müssen auch immer drei Wunschschulen angegeben werden. Kommt der Favorit nicht zum Zug, wird eine Aufnahme bei der zweiten Wahl angestrebt. Klappt auch das nicht, gilt das für Nummer drei. Das Ziel ist, einen der drei Wünsche zu erfüllen. Was zwar meistens klappt, aber nicht durchgängig. Die Oberschulplatzvergabe ist eben in manchen Teilen eine große Lotterie.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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