Unterdrückung und Ausbeutung
Gedenktafeln zur Zwangsarbeit enthüllt

An der Köpenicker Straße 6a/7 erinnert nun eine Gedenktafel an die Zwangsarbeiter bei Salamander. | Foto: BA Friedrichshain-Kreuzberg
  • An der Köpenicker Straße 6a/7 erinnert nun eine Gedenktafel an die Zwangsarbeiter bei Salamander.
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Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg hat am 21. Juli drei Gedenktafeln eingeweiht, mit denen an die Zwangsarbeit während des Nationalsozialismus erinnert wird.

Die erste Tafel wurde an der Neuen Bahnhofstraße 9 angebracht. Dort war das 1905 gegründete Unternehmen Knorr Bremse ansässig, das in seiner Rüstungsabteilung ab 1939 zivile Zwangsarbeiter aus West- und Osteuropa beschäftigte. Angeregt hatte die Bezirksverordnetenversammlung diese Tafel.

Die Anregung für die Gedenktafel an der Köpenicker Straße 6a/7 kam von Vera Friedländer, die als Zwangsarbeiterin bei Salamander tätig war. Sie war gemeinsam mit zwei ihrer Angehörigen zur Enthüllung der Tafel gekommen. Der Schuhhersteller war während der NS-Zeit mit der Lagerung und Reparatur gebrauchter Schuhe beauftragt, die zu großen Teilen aus Konzentrations- und Vernichtungslagern stammten. Dafür setzte das Unternehmen etwa 50 bis 60 zivile Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene ein. Im März 1945 wurde das Gebäude an der Köpenicker Straße von einer Bombe getroffen und teilweise zerstört.

Die dritte Tafel wurde am Blücherplatz 1 enthüllt. Hierbei handelte es sich um eine Erneuerung der Gedenktafel für die Kommandantur Stalag III D. An der damaligen Belle-Alliance-Straße 3 befand sich die Verwaltungszentrale des Stammlagers (Stalag) III D. Diese Dienststelle der Wehrmacht koordinierte den Einsatz von zeitweise mehr als 56 000 Kriegsgefangenen in Berlin. Außerdem befand sich dort eine Abteilung des militärischen Geheimdienstes.

„Es ist unsere Verpflichtung als Bezirk, auch die dunklen Seiten der Bezirksgeschichte aufzuzeigen", sagte Stadträtin Clara Herrmann (Bündnis90/Grüne) bei der Einweihung. "Mit den neuen Gedenktafeln erinnern wir an das Unrecht, das Menschen hier ganz in unserer Nähe angetan wurde, an Unterdrückung und Ausbeutung, so die Kulturstadträtin.

Autor:

Simone Gogol-Grützner aus Zehlendorf

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