Die Toilettenfrage

Schmutzige Sanitärbereiche sind immer wieder ein Problem

Zuletzt habe es ein paar Klärungen mit der Schulaufsicht und der Putzfirma gegeben, erklärte der Elternbeirat der Lenau-Grundschule in einer Antwort an die Berliner Woche. "Die Verhältnisse wenden sich augenblicklich zum Besseren".

Mit den "Verhältnissen" gemeint ist die Situation in den Toiletten der Schule, die ein Bericht des Senders "Spreeradio" im September als katastrophal beschrieb. Denn der geforderten Reinigungsleistung werde dort höchstens partiell nachgekommen.

Auch wenn sich das mittlerweile anscheinend etwas geändert hat, bleibt das Problem. Denn die hygienischen Zustände im Sanitärbereich sind nicht nur in der Lenau-Schule ein Thema. Auch von anderen Standorten berichteten Eltern, dass ihre Kinder während der Unterrichtszeit nicht die dortigen Toiletten aufsuchten, weil sie zu schmutzig sind.

Schulstadtrat Andy Hehmke (SPD) sind solche Klagen ebenfalls bekannt. Allerdings gebe es aktuell keine erhöhte Beschwerdelage. Was vielleicht daran liegen könnte, dass anscheinend nicht alle Schulen Mängel sofort melden. Nur wenn das passiere, könne das Schulamt aber tätig werden.

Vorgegeben ist eigentlich, dass an jeder Schule die WC-Anlagen mindestens ein Mal am Tag gereinigt werden. In der Praxis scheint das aber nicht durchgehend zu funktionieren. Ein Grund: die Personalsituation mancher Putzfirmen. Weil viele kaum noch Mitarbeiter finden, ist die Anzahl der Kräfte vor Ort häufig reduziert.

Defizite oder ein Nichterfüllen des Auftrags werden, wenn sie bekannt werden, zunächst mit einer Abmahnung, bisweilen sogar mit dem Entzug der Leistung beantwortet. Zwei Mal sei letzteres in jüngster Zeit passiert, so der Stadtrat.

Übervolle Schulen, vor allem im Bereich Friedrichshain, sowie Sanitäranlagen, die an vielen Stellen schon lange nicht mehr saniert wurden, tragen ebenfalls zu den Schwierigkeiten bei. Und an der Lenau-Grundschule kam das Gerücht auf, die Sauberkeit in den Toiletten werde schon deshalb vernachlässigt, weil, wie mehrfach berichtet, ein Abriss des Gebäudes geplant sei. Das wird allerdings vehement als Latrinenparole zurückgewiesen.