Defizite aus Kindersicht
Schüler befragen das Bezirksamt

Stadträtin Clara Herrmann (Bündnis90/Grüne) zusammen mit einigen Schülerinnen und Schülern. | Foto: Thomas Frey
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Schon als er eingeschult wurde, sei die Schule eine Baustelle gewesen, sagt der Junge. Daran habe sich seither nichts geändert, obwohl er inzwischen bereits die fünfte Klasse besuche.

Der Ort dieser Malaise: die Kurt-Schumacher-Grundschule an der Puttkamerstraße. Deren Hauptgebäude musste im Dezember 2012 geschlossen werden, weil der Brandschutz unzureichend war. Daraus erwuchs eine Totalsanierung, die noch immer nicht abgeschlossen ist. Der Stress mit der Baustelle war deshalb auch das größte Problem, das die Kurt-Schumacher-Schüler bei ihrem Treffen mit dem Bezirksamt am 20. November vorbrachten.

#KidsTakeOver hieß diese Veranstaltung, bei der die Neun- bis Zwölfjährigen ihre Anliegen direkt bei Bürgermeisterin Monika Herrmann (Bündnis90/Grüne), weiteren Stadträtinnen und Stadträten sowie Mitarbeitern der Verwaltung vorbringen konnten. Sie wurde vom Kinder- und Jugendbeteiligungsbüro Friedrichshain-Kreuzberg anlässlich des internationalen Tags der UN-Kinderrechte organisiert.

Das Beteiligungsbüro will schon Heranwachsende zu aktivem Engagement animieren. Die rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus vier Schulen gaben ein gutes Beispiel, wie das funktioniert. Aber manches können sie nicht selbst lösen. Da ist das Bezirksamt gefragt. Etwa bei fehlenden oder maroden Spielgeräte, einem sicheren Schulweg oder nicht vorhandenen Freizeiteinrichtungen in ihrer Nähe, was die Kinder aus der Blumen-Grundschule an der Andreasstraße beklagten. An ihr Anliegen soll im Zuge der Neubaupläne für Friedrichshain-West gedacht werden, wurde ihnen in Aussicht gestellt. Und weil dieses Vorhaben durch eine umfassende Bürgerbeteiligung entwickelt werden soll, hätten auch sie die Möglichkeit, für ihre Freizeitstätte zu werben.

Das Bezirksamt nahm sich viel Zeit, um auf die Fragen und Wünsche einzugehen. Es war aber nicht immer einfach zu erklären, weshalb manche Dinge nicht so ohne weiteres gehen oder warum sich einige Schwierigkeiten nur schwer beheben lassen. Gerade beim Extrembeispiel Kurt-Schumacher-Schule, deren Baugeschichte schon Erwachsene kaum noch nachvollziehen können.

Es war dort mehr kaputt als gedacht, der Umbau musste deshalb eine längere Zeit geplant werden, lautete eine Erklärung. Dann gab es immer wieder Probleme mit den Firmen, zum Beispiel weil eine insolvent gegangen ist. Und wenn deshalb eine Arbeit erst einmal nicht gemacht werden kann, komme es bei den folgenden ebenfalls zu Verzögerungen. Das auch als Hinweis der Schüler, häufig sehen sie überhaupt keine Bauarbeiter. Ein schnelles Ende konnte deshalb nicht versprochen werden. Wahrscheinlich wird noch eine Grundschulgeneration diesen Ort als Baustelle erleben.

Anderes lässt sich vielleicht auch an der Schumacher-Schule schneller regeln. Etwa der Wunsch nach besserem Schutz für die Hühner, die auf dem Gelände gehalten und von den Schülern versorgt werden.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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