Sport per Livestream oder digitaler Shutdown
Bezirksamt gibt Tipps für Abwechslung zu Hause
Die meisten von uns sind gerade weitestgehend auf die eigenen vier Wände reduziert. Da kann sehr schnell die Gefahr von Lagerkoller aufkommen. Deshalb gibt es jetzt von vielen Seiten Tipps, wie das Eingesperrtsein einigermaßen erträglich und abwechslungsreich gestaltet werden kann. Sie kommen auch vom Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg.
Knut Mildner-Spindler (Linke), stellvertretende Bürgermeister und Stadtrat für Arbeit, Bürgerdienste, Soziales und Gesundheit, empfiehlt zum Beispiel Sport zu Hause mit Alba Berlin. Der Verein bietet Training per Livestream an. "Gerade kleine Kinder benötigen Bewegung", findet Mildner-Spindler. Familien legt er die Online-Sportstunden deshalb besonders nahe. Gemeinsam und "am besten mit geöffnetem Fenster".
Einen "Spieleabend mal anders", heißt das Motto bei Clara Herrmann (Bündnis 90/Grüne), Stadträtin für Finanzen, Umwelt, Kultur und Weiterbildung. "Per Videokonferenz gemeinsam würfeln – zum Beispiel Kniffel", mit den Großeltern oder den besten Freunden. Das schaffe ein Gemeinschaftsgefühl, das aber auf jeden Fall interaktiv bleiben muss. "Nehmen Sie die Situation ernst und bleiben Sie zu Hause", stellt Herrmann ebenfalls heraus.
Andy Hehmke (SPD), verantwortlich für Wirtschaft, Ordnung, Schule und Sport, plädiert dagegen für einen "digitalen Shutdown". Zumindest in Zeiten außerhalb des Homeoffice. "Man kann sich gegenseitig vorlesen, alte Holzbrettspiele herausholen, Fotoalben anschauen oder einfach über schöne Dinge und Erinnerungen sprechen", gibt Hehmke einige Beispiele für analoge Aktivitäten. Auch der Vorschlag Kerzenschein statt elektrischem Licht gehört dazu. Und wer es gar nicht ohne Technik aushalte, könnte sich einen alten Defa-Film anschauen. "Am liebsten Märchen, denn die gehen immer gut aus."
"Mehr Musik machen", lautet der Vorschlag von Baustadtrat Florian Schmidt (Bündnis 90/Grüne). Er selbst komme in seiner freiwilligen Quarantäne endlich wieder einmal dazu. Allerdings mit einer Lautlos-Gitarre, die keinen Klangkörper hat und über Kopfhörer funktioniert. Denn die Nachbarn sollen nicht gestört werden. Solche elektrisch funktionierenden Musikinstrumente seien auch für Kinder gut geeignet. Sie könnten vielleicht sogar Unterricht nehmen. Das gehe sicher auch online, vermutet Florian Schmidt "und so können Musiker gleich etwas Geld verdienen."
Auch einige Mitarbeiter im Bezirksamt haben weitere zu Hause-Ideen beigesteuert. Sie reichen von Meditieren, Tanzen lernen, das virtuelle Museum besuchen bis zum Tipp, mal wieder viele Nummern im eigenen Telefonbuch anzurufen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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