Einsatz für die Allgemeinheit
Sieben neue Träger der Bezirksmedaille Friedrichshain-Kreuzberg

Gruppenbild der Preisträger.
7Bilder

Mit der Bezirksmedaille würdigt Friedrichshain-Kreuzberg Menschen oder Organisationen, die sich in besonderer Weise für das Gemeinwohl einsetzen. Sieben Ausgezeichnete gab es in diesem Jahr.

Je drei Mal wurde die Medaille sowie der erst seit einigen Jahren in diesem Rahmen vergebene Jugend-Engagementspreis verliehen. Er soll Menschen würdigen, die wegen ihres Alters nicht einen Jahrzehnte langen Einsatz für die Allgemeinheit vorweisen können. Darüber hinaus wurde einmal ein Sonderpreis vergeben.

Träger der Bezirksmedaille 2019 sind Axel Schneider und der bei der Verleihung nicht anwesende Siegfried Lay. Beide engagieren sich seit 50 Jahren in den Sozialkommissionen des Bezirks. Das bedeutet, sie halten den Kontakt zu Seniorinnen und Senioren, besuchen sie im Auftrag des Bezirks zum Beispiel bei runden Geburtstagen. Sie fungieren damit als wichtiges Bindeglied zwischen Verwaltung und Bürgerinnen und Bürgern.

Der Mieterbeirat Karl-Marx-Allee hat Ende vergangenen Jahres dafür gesorgt, dass die geplante Übernahme von rund 700 Wohnungen durch die Deutsche Wohnen öffentlich wurde und den Abwehrkampf dagegen federführend mitorganisiert. Mit dem Ergebnis des dann gefundenen Konstrukts eines "gestreckten Erwerbs", bei dem viele Mieter für einen Moment Käufer ihrer Wohnungen wurden, die sie dann an die landeseigene Gewobag übergaben. An der Initiative des Mieterrats zur Rekommunalisierung wäre auch die Politik nicht vorbeigekommen, hieß es in der Laudatio. Und sie wäre ein Beweis dafür, was erreicht werden kann, wenn Menschen aufstehen und Nein sagen.

26 000 Stunden ehrenamtlicher Dienst

Ein Jugend-Engagementpreis ging an David Paraschiv. Der 19-Jährige wurde von Gangway – Verein für Straßensozialarbeit vorgeschlagen. Er engagiert sich in verschiedenen Projekten, auch in der und für die Roma-Community. David Paraschiv gehört selbst zu dieser Volksgruppe und sieht sich deshalb auch immer wieder mit Vorurteilen konfrontiert.

"Queens in Silent Protest" heißt eine Gruppe junger Frauen rund um den Mehringplatz. Sie engagiert sich für Frauenrechte und gegen Gewalt, die die Frauen teilweise selbst in ihrem Umfeld erfahren haben. Unterwegs sind sie meist interaktiv und agieren nicht nur dort als Multiplikatoren und auch als Vorbilder.

Das Technische Hilfswerk (THW) rückt meistens dann ins Blickfeld, wenn es irgendwo eine Notlage oder Katastrophe gibt. Der Ortsverband Friedrichshain-Kreuzberg ist aber auch darüber hinaus aktiv, nicht zuletzt seine Jugendgruppe. Die hat allein im Jahr 2018 rund 26 000 Stunden ehrenamtlichen Dienst geleistet. Nur ein Beispiel: die Teilnahme beim Frühjahrsputz an der Rummelsburger Bucht am 11. Juni. Übrigens: Der Stützpunkt des THW Friedrichshain-Kreuzberg liegt gar nicht im Bezirk, sondern an der General-Pape-Straße in Schöneberg.

Und schließlich noch der Ehrenpreis. Ihn erhielten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Arztpraxis für Obdachlose am Stralauer Platz. Seit 1994 bietet diese Anlaufstelle nicht nur medizinische Hilfe, sondern auch Kleiderkammer, Hygienemöglichkeiten und Verpflegung. Pro Jahr werden dort mehr als 5700 Menschen ärztlich und rund 400 zahnärztlich versorgt.

Es gibt viele Möglichkeiten, sich für andere zu engagieren. Und nicht wenige Menschen machen das. Die Ausgezeichneten mit der Bezirksmedaille boten dafür erneut einen Querschnitt.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 579× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 864× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 839× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.218× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.