Geschichten im Schatten der Mauer
Die Veranstaltungsreihe „Mein Kiez“ macht im April, Mai und Juni Station in Friedrichshain-Kreuzberg

Samariterkirche, Mitte Juni 1989: Die Opposition protestiert hier und vor weiteren Kirchen mit einem mehrtägigen Klagetrommeln gegen die Niederschlagung der Demokratiebewegung in China. Zuvor waren drei Demos zur chinesischen Botschaft von der Stasi gewaltsam aufgelöst worden. | Foto: Robert-Havemann-Gesellschaft / Siegbert Schefke
  • Samariterkirche, Mitte Juni 1989: Die Opposition protestiert hier und vor weiteren Kirchen mit einem mehrtägigen Klagetrommeln gegen die Niederschlagung der Demokratiebewegung in China. Zuvor waren drei Demos zur chinesischen Botschaft von der Stasi gewaltsam aufgelöst worden.
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Friedrichshain und Kreuzberg sind nicht nur durch die Oberbaumbrücke mit-einander verbunden, die beiden Berliner Stadtteile, die 2001 zu einem Bezirk fusioniert wurden, wiesen bereits während der Zeit der deutschen Teilung viele Gemeinsamkeiten auf. Die Veranstaltungsreihe „Mein Kiez. Geschichte(n) des geteilten Berlins“ widmet sich in den nächsten Monaten der Entwicklung beider Stadtteile vor und nach 1989.

Friedrichshain und Kreuzberg sind ehemalige Arbeiterkieze, in beiden Stadtteilen prägen gründerzeitliche Mietskasernen neben städtebaulichen Vorzeigeprojekten das Bild. Beide Bezirke zogen ab den 1970er-Jahren Menschen an, die alternative Lebensweisen ausprobierten. Die Entwicklungen in Friedrichshain und Kreuzberg stehen ab April im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe „Mein Kiez. Geschichte(n) des geteilten Berlins“ des Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (BAB). 35 Jahre nach der Friedlichen Revolution und dem Mauerfall soll den Fragen nachgegangen werden, welche Verbindungen es vor dem Bau der Berliner Mauer im August 1961 zwischen den Bewohnern beider Stadtteile gab, wie sich der Mauerbau auf das Leben und den Alltag der Menschen auswirkte und wie sich die Kieze nach 1989 entwickelten.

„Dissidenz in Friedrichshain“

Die Reihe „Mein Kiez“ soll das Interesse für die Geschichte des eigenen Stadtteils während der Teilung Berlins wecken. In Kiezgesprächen und bei Kiezspaziergängen sollen die Spuren gezeigt werden, die die SED-Diktatur und die Teilung der Stadt im jeweiligen Quartier hinterließen. Den Anfang macht Ende April Friedrichshain. Ein Rundgang mit dem Stadt- und Kulturhistoriker Tim Köhler unter dem Titel „Dissidenz in Friedrichshain“ steht gleich an drei Tagen auf dem Programm: an den Donnerstagen, 18. und 25. April, jeweils um 16 Uhr und am Sonnabend, 27. April, um 11 Uhr. Treffpunkt ist die Samariterkirche an der Ecke Bänsch- und Samariterstraße. Für die Rundgänge ist eine Anmeldung per E-Mail an veranstaltungen@aufarbeitung-berlin.de erforderlich.

Bei einem Kiezgespräch werden die Zeitzeugen Marianne Wachtmann und Detlef Krenz sowie der Historiker aus dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, Dr. Hanno Hochmuth, mit dem Publikum den Ereignissen und Entwicklungen im Schatten der Mauer nachspüren. Das Gespräch beginnt am Donnerstag, 25. April, um 19 Uhr in der Bibliothek „Pablo Neruda“, Frankfurter Allee 14a.

Im Mai und Juni sind ein Filmabend, ein Kiezgespräch und drei Kiezspaziergänge in Kreuzberg geplant. Ein Schwerpunkt soll auf den Entwicklungen 1989/1990 liegen. Die Termine werden rechtzeitig in der Berliner Woche bekanntgegeben. Im August und September zieht die Reihe dann weiter nach Wedding und Mitte, die ebenfalls von der Mauer getrennt waren.

Weitere Informationen gibt es unter www.aufarbeitung-berlin.de/mein-kiez.

Autor:

Hendrik Stein aus Weißensee

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