Bezirk sichert weitere 47 Mietwohnungen
Genossenschaften springen als Vorkaufsbegünstigte ein
Der Bezirk hat für 47 Mietwohnungen sein Vorkaufsrecht ausgeübt – zugunsten von Genossenschaften. Weitere 25 Wohnungen wurden „präventiv angekauft“. Die Häuser liegen in Friedrichshain und Kreuzberg.
Gleich drei Mal hat das Bezirksamt im vergangenen Halbjahr von seinem Vorkaufsrecht zugunsten von Wohnungsbaugenossenschaften Gebrauch gemacht, zuletzt im Dezember. Dazu gehören der Weidenweg 39 mit zehn Wohnungen. Das Mietshaus liegt im Milieuschutzgebiet „Petersburger Straße“.
In der Manteufelstraße 48 sind es 20 Wohnungen und drei Gewerbeeinheiten, die zum sozialen Erhaltungsgebiet „Graefestraße“ gehören. Beide Häuser übernimmt die Genossenschaft „Grüne Mitte“ Hellersdorf eG. „Uns erreichten in der Vergangenheit sehr viele Anfragen von Mietern, deren Häuser zum Verkauf standen“, sagte Silke Braumann vom Vorstand. Leider könne man nicht allen zur Seite stehen. „Umso mehr freut es uns, die neuen Mieter und Mitglieder in unserer Genossenschaft willkommen zu heißen. Die enge Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt machte es möglich.“
Für die Dieffenbachstraße 69 mit 17 Wohnungen und zwei Läden sprang die „Bremer Höhe“ eG als Vorkaufsbegünstigte ein. Möglich machte das laut Genossenschaft ein Förderdarlehn der Investitionsbank Berlin-Brandenburg (IBB). Damit wären 25 Prozent der Wohnungen im Fall einer Neuvermietung mietpreis- und belegungsgebunden und zwar für 30 Jahre. „Auch wir bekommen sehr viele Anfragen von Mietern, deren Haus verkauft werden soll oder schon wurde. Meist ist es uns aber nicht möglich, den Erwerb in so kurzer Zeit zu stemmen“, erklärte Vorstandsmitglied Ulf Heitmann. In der Dieffenbachstraße hätten sich die Bewohner aber gut organisiert und viel Vorarbeit geleistet. Die „Bremer Höhe“ kaufte mit Landesmitteln zudem präventiv das Grundstück Freiligrathstraße 5 auf. Dort steht ein Mehrfamilienhaus mit 25 Wohnungen.
„Beide Genossenschaften eint, dass ihre landeseigenen Bestände privatisiert werden sollten und sich die Mieter dagegen erfolgreich wehrten, indem sie neue Genossenschaften gründeten und die Bestände erwarben“, erläuterte Baustadtrat Florian Schmidt (Grüne). Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte hätten sich die Genossenschaften „hervorragend entwickelt und ihre Bestände ausgebaut“. Solch genossenschaftliches Engagement brauche es heute mehr denn je, so Schmidt. Die sogenannten präventiven Ankäufe von Wohnungen wie im Fall der Freiligrathstraße will das Bezirksamt künftig stärker verfolgen, um bezahlbaren Wohnraum zu sichern. „Dieser Weg spart Ressourcen und Nerven auf allen Seiten“, so Schmidt weiter. Als mögliche Partner nannte der Stadtrat hier die „AKS Gemeinwohl“ in Kooperation mit dem Projekt „Häuser Bewegen“.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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