"Corona hat unseren Alltag verändert"
Grußwort der Bürgermeisterin Monika Herrmann

Monika Herrmann treibt in Friedrichshain-Kreuzberg die Verkehrswende voran. Seit August 2013 ist sie Bürgermeisterin.  | Foto: Foto: Bezirksamt
  • Monika Herrmann treibt in Friedrichshain-Kreuzberg die Verkehrswende voran. Seit August 2013 ist sie Bürgermeisterin.
  • Foto: Foto: Bezirksamt
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

kein Jahr der vergangenen Jahrzehnte war so sehr von einer einzelnen Thematik dominiert wie 2020. In diesem Jahr sind Begriffe wie Pandemie, Lockdown und Quarantäne in unseren Alltag getreten, die wir vorher selten oder nie verwendet haben. Dieses Jahr ist für alle von uns komplett anders verlaufen, als wir es zum Jahreswechsel geplant hatten. Corona trifft uns alle und hat unseren Alltag verändert.

Im dicht besiedelten Bezirk ist es nicht immer einfach, sich aus dem Weg zu gehen. Das Zuhausebleiben und Quarantänehalten ist für Friedrichshainer*innen und Kreuzberger*innen in nicht immer großzügig geschnittenen Wohnungen, teilweise ohne Balkon, herausfordernder als für Menschen, die in Einfamilienhäusern mit Garten wohnen.

Die Folgen der Pandemie sind für einige dramatischer als für andere. Einige sorgen sich um ihre Gesundheit oder den Zustand ihrer Liebsten. Manche haben Personen aus ihrem Umfeld an Corona verloren. Viele haben Sorgen um ihre Jobs oder die finanzielle Situation.

Für viele Familien im Bezirk waren die Umstände im Frühjahr extrem anstrengend. Eltern mussten Home Office und die Betreuung ihrer Kinder vereinbaren, als die Kitas und Schulen geschlossen waren – und hatten dabei den Eindruck keiner dieser beiden Aufgaben gerecht zu werden. Für die Gastronomie, die Kultur- und Veranstaltungsorte im Bezirk, die freien Kulturschaffenden war und ist es dieses Jahr besonders schwer. Dabei sind sie es, die unseren Bezirk zu dem machen, was er ist: die kleinen Cafés, die vielfältigen Restaurants, die unabhängigen Kinos, die Clubs, die Konzertlocations, die Kleinkunst.

Natürlich hat Corona auch die Politik und Verwaltung in Friedrichshain-Kreuzberg in diesem Jahr dominiert. Viele Veranstaltungen sind ausgefallen, Projekte haben sich verzögert. Die Verwaltung hat ihren Betrieb dennoch permanent, auch während der Lockdown-Phasen, aufrechterhalten, um den Bürger*innen alle Dienstleistungen anzubieten.

Für die Verkehrswende und die Gestaltung und Nutzung des öffentlichen Raumes im Bezirk war die Pandemie ein Katalysator. Bereits im März haben wir in Kreuzberg den ersten Pop-Up-Radweg eingerichtet, um den Radfahrer*innen mehr Platz zu geben. Insgesamt haben wir im Frühjahr kurzfristig neun solcher geschützten Radstreifen eingerichtet. Mit relativ simplen Mitteln haben wir so mithilfe der Senatsverwaltung mehr als elf Kilometer sichere Fahrradinfrastruktur in unserem Bezirk geschaffen. Die temporären Radwege werden wir nun nach und nach in dauerhafte Radweginfrastruktur umwandeln. Im November haben wir in der Lichtenberger Straße damit begonnen.

Auch im Bergmannkiez schreitet die Verkehrswende voran. Er wird unser Modellprojekt für den Kiez der Zukunft. Hier werden wir in den nächsten Jahren sehen, wie wir in der Innenstadt besser miteinander leben können: mit weniger Durchgangsverkehr, mehr Grün und einer klimafreundlich gestalteten Fußgänger*innenzone in der Bergmannstraße. In anderen Kiezen läuft aktuell die Bürger*innenbeteiligung für die Umgestaltung.

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit war auch in diesem Jahr der Einsatz für Mieter*innen. Mithilfe des Milieuschutzes und des Vorkaufsrechts setzen wir uns für den Erhalt der berühmten Kreuzberger Mischung ein, die unsere Kieze so interessant und lebenswert macht.

Der öffentliche Raum in Friedrichshain-Kreuzberg und seine Nutzung verändern sich gerade – in diesem Jahr sind einige Veränderungen sichtbar und spürbar geworden. Ich freue mich sehr darauf, im nächsten Jahr weitere Umgestaltungen mitzuerleben und einzuweihen – für mehr Flächengerechtigkeit, für mehr Platz für Kinder und für sicheren und komfortablen Radverkehr.

Ich wünsche Ihnen trotz der aktuellen Einschränkungen wunderschöne Weihnachtsfeiertage und alles Gute für 2021!

Ihre Monika HerrmannBezirksbürgermeisterin Friedrichshain-Kreuzberg

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

53 folgen diesem Profil

8 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 102× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 53× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 464× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.062× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.