Langer Weg bis zur Normalität
Nach den ersten Corona-Lockerungen

Geschäfte mit einer Fläche bis 800 Quadratmeter können wieder öffnen. Auch die Wiederaufnahme des Schulbetriebs ist anvisiert. Erste Auflockerungen in der Corona-Krise. Sie sind aber nur ein kleiner Schritt auf dem noch langen Weg zur Normalität.

Es profitieren jetzt zwar viele Gewerbetreibende, aber längst nicht alle. Weiter außen vor sind auch die Gaststätten. Nur ein Direkt- oder Onlineverkauf ist dort möglich. Etwa im vegetarischen und veganen Deli "Lani", das Ende Januar an der Frankfurter Allee eröffnet hat. Für den "Take-Out" sei das Lokal aber täglich geöffnet, wird herausgestrichen.

Ebenfalls weiter im analogen Lockdown ist der gesamte Kulturbereich. Die ersten Lockerungen soll es bei den Bibliotheken geben. Wie die aussehen könnten, werde jetzt im Detail besprochen, sagt Kulturstadträtin Clara Herrmann (Bündnis90/Grüne). Ausgehend vom weiter bestehenden Abstands- und Kontaktverbot würde das beispielsweise bedeuten, dass zwar Ausleihe und Abgabe von Medien möglich werden, aber weiterhin keine Veranstaltungen oder sonstiges Begleitprogramm.

Für die Museen und Spielstätten geht dagegen die Zwangspause weiter. Betroffen sind davon auch aktuell geplante Ausstellungen. Ob und in welcher Form zumindest einige nachgeholt werden können, sei derzeit ebenfalls Thema, erklärt die Stadträtin. Auch sie verweist deshalb vor allem auf interaktive Alternativen, etwa bei der Volkshochschule.

Kein Theater vor Ende Mai?

Vor Ende Mai werde auf den Bühnen wahrscheinlich nichts passieren, vermutet Petra Hildebrandt-Wanner. Sie ist Sprecherin des Theaterforums Kreuzberg. Von der aktuellen Neuinszenierung "Die Vögel" konnte das Haus in der Eisenbahnstraße neun der 18 vorgesehenen Vorstellungen aufführen, ehe Mitte März der Vorhang fiel.

Noch immer stehe das Bühnenbild, weil es wegen der Kontaktsperre nicht abgebaut werden konnte, erzählt sie. Geplant ist zumindest, die bisher ausgefallenen Aufführungen noch irgendwann stattfinden zu lassen. Durch die Corona-Soforthilfe sei aber erst einmal das Überleben des Theaters gesichert. Ansonsten hätte bereits am 7. April die Miete nicht mehr bezahlt werden können. "Dank deshalb an den deutschen Sozialstaat."

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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