Vieles neu am 1. Mai
Reduziertes MyFest und keine Fete im Görli
Der 1. Mai ist ein ganz besonderer Feiertag für den Bezirk. Tausende Besucher strömen an diesem Tag vor allem nach Kreuzberg. Wahrscheinlich auch in diesem Jahr. Sie müssen allerdings mit einem eingeschränkten Festangebot rechnen.
Wie bereits berichtet, hatten sich Anwohner in einer Umfrage mehrheitlich für reduzierten oder gar keinen Trubel ausgesprochen. Und das hat folgende Konsequenzen:
MyFest: Die Traditionsveranstaltung in SO36 findet auch in diesem Jahr statt. Allerdings in abgespeckter Form. Es wird nur noch etwa 100 Verkaufsstände von Anwohnern geben. Zu Hochzeiten waren es ungefähr drei Mal so viele. Ähnlich sieht es bei den Bühnenstandorten aus. Einst gab es rund ein Dutzend davon. Jetzt nur noch vier. Lediglich auf der Hip-Hop-Stage ist mit einem durchgehenden Musikprogramm zu rechnen. Bei den anderen stehen Reden und Diskussionen zu politischen und gesellschaftlichen Fragen im Mittelpunkt. Außerdem wird das MyFest um eine Stunde verkürzt. Es endet um 21 statt wie bisher um 22 Uhr.
Festfreier Görli: Der Görlitzer Park war in den vergangenen Jahren ebenfalls ein Anziehungspunkt vieler Feierfreudiger. Was auch zu unliebsamen Begleiterscheinungen wie Müll oder Vandalismus führte. 2018 gab es deshalb ein organisiertes Programm, einschließlich Einlasskontrollen. Das sorgte zwar für weniger Schäden, wurde aber von den Nachbarn größtenteils abgelehnt. Am kommenden 1. Mai lautet das Motto: "Ein ganz normaler Tag im Görli". Was konkret heißt, es finden keine Musikdarbietungen oder sonstige Aktionen statt. Allerdings werden, wie auch beim MyFest, mehr mobile Toiletten aufgestellt. Denn wahrscheinlich lassen sich nicht alle Gäste trotz der proklamierten partyfreien Zone abhalten. Um spontane Feten oder Ruhestörungen zu verhindern, ist es an diesem Tag nicht erlaubt, Glasflaschen, Getränkedosen, Grills oder Musikanlagen in den Park zu bringen. Grundlage für diese Einschränkungen ist neben dem Berliner Grünanlagengesetz auch eine Allgemeinverfügung. Die Parkläufer werden an den Zugängen darauf achten, dass das Verbot eingehalten wird.
Revolutionäre wollen abwandern: Die sogenannte "Revolutionäre 1. Mai-Demonstration" um 18 Uhr war immer wieder ein besonders schwieriger Programmpunkt im Kreuzberger Maibeginn-Treiben. Häufig ist es während oder nach diesem Aufzug zu Krawallen gekommen. Zuletzt allerdings mit reduziertem Gewaltpotential. Was auch an den bisherigen Massen beim MyFest lag, die schon durch ihre Präsens wenig Raum für Randale ließen. Ankündigungen auf entsprechenden Internetseiten zufolge, wollen die Revolutionäre in diesem Jahr nach Friedrichshain abwandern. Als Startpunkt für den Marsch wird der Wismarplatz genannt.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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