Über Abbrüche informieren

Friedrichshain-Kreuzberg. Das Bezirksamt soll über Schwangerschaftsabbrüche informieren. Darauf haben sich die Bezirksverordneten auf ihrer Februar-Sitzung auf Antrag der Grünen verständig. Konkret ist das Bezirksamt nun aufgefordert, sich bei der Senatsgesundheitsverwaltung dafür einzusetzen, dass die auf ihren Webseiten künftig nicht nur Arztpraxen auflistet, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, sondern auch sachlich über die möglichen Methoden und den konkreten Ablauf des medizinischen Eingriffs informiert. Auch das Bezirksamt soll ein entsprechendes Informationsangebot bereitstellen, "um Menschen in Konfliktsituationen nicht allein zu lassen, sondern Zugang zu den für sie in dieser Situation notwendigen Informationen zu bieten", begründen die Grünen ihren Antrag. Damit wollen die Grünen das Recht von Frauen auf Selbstbestimmung stärken. Hintergrund zu dem Antrag ist ein sogenannter Kompromiss von CDU, CSU und SPD auf Bundesebene zur Reform des Paragrafen 219a. Der erlaubt Ärzten zwar darauf hinzuweisen, dass sie Schwangerschaftsabbrüche durchführen. Jegliche sachliche Information über das "Wie" angewandter Methoden oder Auskünfte zum Ablauf sind den Ärzten aber verboten. Gemäß Paragraf 219a des Strafgesetzbuches zur "Werbung für den Abbruch der Schwangerschaft" machen sich Ärzte in der Neufassung sogar strafbar damit. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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