Fast 5600 Stunden Spielzeit
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg zieht Bilanz bei temporären Spielstraßen

Fünf Jahre, 115 Spielstraßen mit 1398 Terminen und 5592 Stunden Spielzeit: Das ist die Bilanz eines einmaligen Projekts in Berlin, der temporären Spielstraße. Für 2025 fehlt allerdings noch das Geld.

Seit 2019 gibt es diese Spielstraßen auf Zeit – mittlerweile in mindestens acht Bezirken. Die einfache Idee dahinter: Einen Nachmittag in der Woche wird eine kleine Kiezstraße zum Spiel-, Spaß- und Begegnungsort für die Nachbarschaft, ohne Autos, dafür mit Springseil und Roller, mit Klappstuhl und Kaffee. Zahlreiche Preise hat das Konzept, die Stadt kinderfreundlicher zu machen, schon eingeheimst.

Die Senatsverkehrsverwaltung fördert das Projekt seit 2020 finanziell. Doch für 2025 steht die Förderzusage noch aus. Darauf macht das Bezirksamt aufmerksam. Nicht ohne Grund: In der Kreuzberger Böckhstraße gab es Berlins erste Spielstraße. Und in Friedrichshain-Kreuzberg ist die Koordinierungsstelle für ganz Berlin angesiedelt. „Die Umsetzung der Spielstraßen ist nur möglich durch das ehrenamtliche Engagement hunderter Personen“, sagt Annika Gerold (Grüne), Stadträtin für Verkehr, Grünflächen, Ordnung und Umwelt. „Und durch die enge Zusammenarbeit mit dem Bündnis Temporäre Spielstraßen.“ Damit zeige das Projekt, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Zivilgesellschaft sei. „Und dass sie gelingen kann.“

In diesem Jahr gab es in Berlin 55 Spielstraßen an 272 Terminen. Das Bezirksamt würde das Projekt gern auch 2025 weiterführen, lässt die Stadträtin wissen. Doch dafür müsste die Senatsverwaltung wieder Fördermittel bereitstellen. Mindestens 150 000 Euro, so wie im Vorjahr. Mit dem Geld werden die Organisation, die Verkehrszeichen, diverses Spielmaterial und Schulungen finanziert. Doch die Senatsverkehrsverwaltung hatte schon Anfang dieses Jahres eine Bedingung für das Weiterlaufen der temporären Spielstaßen gestellt. Die Bezirksämter sollen sie fortan nur noch genehmigen dürfen, wenn sie als Veranstaltung im Sinne eines Straßenfestes beantragt werden. Dies sei in der Praxis aber nicht machbar, weil die Spielstraßen meist von Frühjahr bis Herbst stattfinden und nicht nur einmal jährlich, kritisiert das Bündnis Temporäre Spielstraßen. Der Senat hat die Befürchtung, das Projekt stünde wegen der neuen Vorgaben vor dem Aus, jedoch als unbegründet zurückgewiesen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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