Jubel diesmal früher
Tipps und Infos zur Fußball-WM

Wie groß die WM-Begeisterung wird, hängt wahrscheinlich auch vom Abschneiden der deutschen Mannschaft ab. | Foto: Thomas Frey
  • Wie groß die WM-Begeisterung wird, hängt wahrscheinlich auch vom Abschneiden der deutschen Mannschaft ab.
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  • hochgeladen von Simone Gogol-Grützner

Alle zwei Jahre ist der Tagesablauf bei vielen Menschen über einige Wochen etwas anders strukturiert. Nämlich immer dann, wenn eine Fußballwelt- oder -europameisterschaft ansteht. Also auch wieder ab 14. Juni. Da beginnt die WM in Russland. Sie endet am 15. Juli.

Warmlaufen. Nach jüngsten Umfragen war die Begeisterung für das kommende Turnier noch ausbaufähig. Es gibt wahrscheinlich einige Gründe, warum das so ist. Das Gastgeberland, konkret sein Präsident, ist dabei ebenso aufzuzählen, wie das weitgehend negative Image des Weltfußballverbandes Fifa. Andererseits: Auch bei vergangenen WM- oder EM-Wettbewerben sprang der Funke häufig erst nach dem Anpfiff über.

Zeitzonen. Ein Vorteil hat der Austragungsort Russland auf jeden Fall. Er ist mit den Nachtruhezeiten hierzulande weitgehend kompatibel. Der europäischer Teil, wo alle Spiele stattfinden, ist uns zwei Stunden voraus. Selbst eine Partie, die dort um 22 Uhr beginnt, sehen wir bereits ab 20 Uhr. Zumindest während der Gruppenphase sind sie gegen 22 Uhr zu Ende.

Locker bei Lärm. Etwas länger könnte es bei insgesamt acht Spielen ab dem Achtelfinale dauern, die nach unserer Zeit um 20 Uhr angepfiffen werden. Nämlich dann, wenn es Verlängerung und möglicherweise noch Elfmeterschießen gibt. Aber auch dann wird um 22 Uhr nicht der Stecker gezogen. Schon weil die Bundesregierung im Frühjahr die Lärmschutzvorgaben nach dieser Uhrzeit teilweise gelockert hat. Sie können in den Hintergrund treten, wenn es dafür ein "erhebliches öffentliches Interesse" gibt. Das bezieht sich ziemlich konkret auf Ereignisse wie eine Fußball-Weltmeisterschaft.

Fernseherfreigabe. Auch das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg zeigt sich in Sachen WM entgegenkommend. Gastwirte, die in ihrem Außenausschank einen Fernseher aufstellen, brauchen dafür keine extra Genehmigung. Sollten sie allerdings ihren Freiluftbereich mit Leinwand und Beamer bestücken wollen, müssen sie das beim Umweltamt anmelden. Das ist wiederum nicht nötig, wenn die riesigen Abspielflächen auf privatem Grund installiert werden.

Public Viewing. Friedrichshain-Kreuzberg ist auch bei dieser Weltmeisterschaft wieder eine Hochburg von sehr besucherintensiven Public- Viewing-Angeboten. Etwa denen des Fußballmagazins "11 Freunde", das gleich mit zwei Standorten im Bezirk vertreten ist. Nämlich auf dem RAW-Gelände sowie im Lido in der Cuvrystraße 7. An beiden gibt es außer Fußball Schauen ein Rahmenprogramm, etwa Fußballtalks.

Auch der Yaam-Club an der Schillingbrücke bietet neben den Übertragungen aus Russland unter anderem Lesungen und Filme, bei denen es auch um Kritisches rund um das Großereignis gehen soll. Weitere, meist stark nachgefragte Public-Viewing-Angebote sind unter anderem der Haubentaucher, ebenfalls auf dem RAW-Areal, und der Golgatha-Biergarten im Viktoriapark.

Platzfrage. Bei den großen WM-Freiluft-Events ist in der Regel eine vorherige Anmeldung nicht oder nur für größere Gruppen möglich. Deshalb gilt also: Frühes Kommen sichert am ehesten gute Plätze.

Bei kleineren Lokalen oder Biergärten können Plätze dagegen normalerweise im Vorfeld reserviert werden, was ihre Besucher nutzen sollten. Denn manche dieser Gaststätten gelten als Geheimtipps und sind schnell voll.

WM und Arbeit. Wenn Tore zu später Nachtstunde nicht das Problem sind, könnte es ein anderes, wegen mancher sehr früher Anstoßzeiten geben. Denn auch in diesem Fall gilt analog: Beginnt ein Spiel in Russland um 16 Uhr, ist es bei uns erst 14 Uhr. Eine Zeit, zu der die meisten Menschen noch arbeiten müssen. Wer also möglichst wenig verpassen möchte, sollte seine Workbalance darauf einstellen, etwa durch Absprachen mit Kollegen oder auch Urlaub. Zumindest bei den Spielen der deutschen Mannschaft deuten aber manche Arbeitgeber Entgegenkommen an. Zumal es erst einmal einigermaßen Entwarnung gibt: Die erste Partie bestreitet das Team von Bundestrainer Jogi Löw am 17. Juni ab 17 Uhr gegen Mexiko. Einem Sonntag. Weiter geht es sechs Tage später, also am Sonnabend, 23. Juni, um 20 Uhr gegen Schweden. Lediglich die letzte Vorrundenbegegnung gegen Südkorea findet an einem Wochentag statt. Nämlich am Mittwoch, 27. Juni, Anpfiff 16 Uhr.

Alternativen. Es soll ja noch ein paar Menschen geben, die sich überhaupt nichts aus Fußball machen. Sie brauchen sich trotz WM nicht zu Hause einschließen. In den meisten Theatern auch im Bezirk gibt es ganz normales Programm. Auch Konzerte finden statt. Museen oder Galerien haben in der Regel wie gehabt geöffnet.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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