Aluboxen auf Rädern
Zwei Pedelecs bereichern nachhaltigen Fuhrpark des Bezirksamtes
Der Fuhrpark des Bezirks-amts hat zwei neue Pedelecs mit Anhängern. Die Schulhausmeister können damit Post ausliefern oder Materialien transportieren.
Zwei nagelneue mattschwarze Pedelecs samt Anhängern ergänzen den Fuhrpark des Bezirksamtes. Die Aluboxen auf Rädern sind gut 1,60 Meter lang, mit Reflexbändern und dem Bezirkslogo beklebt und zuckeln bis zu 150 Kilogramm schwere Lasten durch die Gegend. Karl-Heinz Goldschmidt hat sie schon getestet. „Sie fahren sich leichter als Lastenräder, und der Anhänger kippt nicht so schnell in der Kurve.“ Der Schulhausmeister der Adolf-Glasbrenner-Grundschule in Kreuzberg ist zufrieden. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen.
Rund 7000 Euro hat ein Pedelec mit Alubox gekostet. Die Räder fahren mit Elektroantrieb. Anders als beim klassischen E-Bike muss der Fahrer beim Pedelec in die Pedale treten, um den E-Motor am Laufen zu halten. So wird auf dienstlichen Kurzstrecken nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch noch was für die eigene Gesundheit getan. „Grüne Mobilität bedeutet bessere Luft, weniger Lärm und mehr Klimaschutz. Die umweltfreundlichste Mobilität ist die ohne Auto“, bekräftigt Umweltstadträtin Clara Herrmann (Grüne). „Deshalb steht bei uns die Beschaffung von Fahrrädern als die nachhaltigsten Verkehrsmittel an allererster Stelle.“ Über 100 E-Bikes und normale Fahrräder gehören schon heute zum „nachhaltigen Fuhrpark“ des Bezirksamtes. Hinzu kommen drei Lastenräder und 24 Anhänger. Bis zum Sommer sollen es 28 Anhänger sein. Die meisten nutzen die 30 Schulhausmeister im Bezirk. Um die Post zu verteilen und Materialien zu transportieren. Sechs gehören dem Straßen- und Grünflächenamt. Die Mitarbeiter radeln damit beispielsweise zu Spielplätzen, um kleinere Reparaturen zu erledigen. Mit Sägen, Bohrern, Akkus und Reinigungsmitteln in der Alubox.
Auch Infrastruktur wird angepasst
Zum Fuhrpark gehören aber nicht nur Fahrräder, sondern auch Pkw, Transporter und andere Nutzfahrzeuge. Die kommen zum Beispiel in den Grünanlagen zum Einsatz. Seit 2018 ersetzt sie das Bezirksamt schrittweise durch Modelle mit nachhaltigen Antrieben. 17 Elektrofahrzeuge hat der Fuhrpark mittlerweile. Zwei weitere sollen in diesem Jahr folgen, kündigt Felix Weisbrich, Leiter des Straßen- und Grünflächenamtes an. Maximal sieben Leute haben in einem Transporter Platz. „Größere E-Transporter gibt es auf dem Markt noch nicht“, so Weisbrich, „deshalb müssen die Ämter Spezialfahrzeuge kaufen.“
Alle 17 E-Fahrzeuge des Fuhrparks sparen im Jahr zusammen 143 Tonnen CO₂ ein. “Für diese Menge müssten rund 11 000 neue Bäume gepflanzt werden“, so Stadträtin Herrmann. Das Bezirksamt will seinen Fuhrpark darum konsequent nachhaltig umrüsten. In den Doppelhaushalt 2020 und 2021 wurden dafür eine Million Euro eingestellt. „Vorher hatten wir gar kein eigenes Budget, um unseren Fuhrpark umzurüsten“, sagt Clara Herrmann. Das nötige Geld kam vom Land oder Bund. Fördermittel aus dem Bundessofortprogramm „Saubere Luft“ und dem Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm sollen auch künftig fließen – zusätzlich zum Bezirksbudget.
Damit die E-Flotte genügend Saft hat, rüstet das Bezirksamt auch bei der Infrastruktur nach. Am Rathaus in Kreuzberg soll noch in diesem Jahr eine Ladestation mit Platz für 60 E-Bikes in Betrieb gehen. „Die Baugenehmigung haben wir schon“, informiert Felix Weisbrich. Vier Ladestationen gibt es bereits: auf den Werkhöfen des Straßen- und Grünflächenamtes am Ernst-Zinna-Weg und im Viktoriapark sowie beim Facility Management und dem Ordnungsamt an der Petersburger Straße.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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