Eingehende Prüfung
Abschleppdienst bleibt am Haken

Falsch- und Zweite-Reihe-Parker sollen durch einen bezirklichen Abschleppdienst schneller aus dem Verkehr gezogen werden. Aber ist das ohne Weiteres möglich? | Foto: [bildautor]Foto: Thomas Frey[/bildautor]
  • Falsch- und Zweite-Reihe-Parker sollen durch einen bezirklichen Abschleppdienst schneller aus dem Verkehr gezogen werden. Aber ist das ohne Weiteres möglich?
  • Foto: [bildautor]Foto: Thomas Frey[/bildautor]
  • hochgeladen von Simone Gogol-Grützner

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat das Thema bezirklicher Abschleppdienst zumindest nicht auf das Abstellgleis geschoben. Das Vorhaben soll weiter verfolgt, aber seine Machbarkeit eingehend betrachtet werden.

So wurde es beschlossen in der Sitzung am 27. Juni durch einen von den Grünen eingebrachten Änderungsantrag zu ihrem ursprünglichen Antrag. Der beinhaltet jetzt das weitere Prüfen etwa rechtlicher Art.

In der Ausschusssitzung am 12. Juni hatte sich die Bündnispartei noch gegen eine solche "Prüfung vor der Prüfung" gestellt. Jetzt gab sie nach, um ihr Anliegen zu retten. Das hätte auch schon früher passieren können, meinte der SPD-Bezirksverordnete Stephan Ott. Die Sozialdemokraten stimmten deshalb ebenso zu, wie alle anderen Fraktionen und Gruppen. Mit Ausnahme der Linken.

Wie berichtet, soll mit dem Vorstoß das schnellere Entfernen grober Falschparker ermöglicht werden. Die Grünen stellen sich das so vor, dass im ersten Schritt ein Abschleppunternehmen im Auftrag des Bezirks ständig unterwegs ist und die Verkehrssünder zeitnah an den Haken nimmt. Für die weitere Zukunft könnte außerdem überlegt werden, ob Friedrichshain-Kreuzberg sogar einen eigenen Abschleppdienst aufbaut.

Ein Thema, dessen Dringlichkeit bei massenhaften Übertretungen im öffentlichen Straßenland und häufigen Unfällen gerade in jüngster Zeit eigentlich jedem einleuchten müsste, fand der Grüne-Antragsteller David Hartmann. Stattdessen sei von Linken geäußert worden, es gebe Wichtigeres und bei der SPD hätten Bedenken dominiert.

Aussagen, die vor allem für erhöhte Erregung sorgten. Natürlich werde das Problem ernst genommen, hieß es bei der Linkspartei. Deshalb baue David Hartmann hier einen "Pappkameraden" auf. Was vor allem kritisch gesehen wird, ist das geplante Zusammenspiel von öffentlicher Hand mit einem privaten Unternehmen. Die SPD hielt wiederum ihre Einwände für alles andere als Peanuts. Das beginne bereits bei der Ausschreibung. Kann der Bezirk überhaupt einen Abschleppdienst beauftragen? Fehler könnten zu Schadensersatzforderungen führen. Schon deshalb müsse geprüft werden.

Michael Heihsel (FDP) nerven dagegen solche Prüfaufträge. Oft sei das eine Umschreibung dafür, etwas erst einmal auf die lange Bank zu schieben. Ohnehin werde das Bezirksamt untersuchen, ob das wirklich gehe. "Lasst uns ein bisschen mutiger sein", fand der Liberale, dessen Gruppe dem Grünen-Antrag beitrat.

Im September soll der BVV über das Ergebnis berichtet werden. Nach eingehender Prüfung.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.679× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.021× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.644× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.552× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.