Fix Fahrradbügel anmelden
Digitale Plattform gestartet / FDP sauer über Ideenklau
Die Zahl der Fahrradfahrer im Bezirk ist riesig. Das Angebot an Stellflächen hält mit ihrer Masse bisher nicht Schritt. Das soll sich jetzt ändern. Speziell mit Hilfe von "FixMyBerlin".
Hinter diesem Namen verbirgt sich eine Online-Plattform, die Orte mit starker Fahrradparkplatz-Nachfrage sammelt. Alle Meldungen, die bis 10. Oktober eingehen, werden dem Bezirksamt übergeben. Dort ist für die nächsten Jahre geplant, 700 weitere Fahrradbügel aufzustellen. Wo sie am meisten benötigt werden, darüber sollen die Eingänge Auskunft geben. Wann immer möglich, würden die Wünsche umgesetzt. Sie dürften allerdings nicht zu Lasten der Fußgänger gehen.
Als Absender ist das fahrradaffine Publikum im Visier. Denn die regelmäßigen Pedaltreter wüssten am besten über Engpässe bei der Stellplatzsuche Bescheid.
Das Projekt wurde am 11. September von Bürgermeisterin Monika Herrmann (Bündnis90/Grüne) und Heiko Rintelen von "FixMyBerlin" vorgestellt.
Die Meldedatei findet sich unter www.fixmyberlin.de/radbuegel. Wer dort die eigene Mailadresse hinterlegt, wird auch weiter über den aktuellen Stand des Verfahrens informiert. Unter https://fixmyberlin.de/planungen kann außerdem eine Karte mit allen Radverkehrsvorhaben abgerufen werden.
Bei der FDP-Gruppe in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat der Start der Fahrradbügel-Plattform einigen Ärger hervorgerufen. Nicht wegen des Projekts, sondern darüber, dass sich das Bezirksamt damit schmückt. Verschwiegen werde dabei aber: „Die Idee kommt aus der BVV. Sie wurde nach einem Antrag von uns bereits 2017 beschlossen“, erinnert die FDP-Bezirksverordnete Marlene Heihsel. Ausweislich der Drucksache ist das damals am 13. Dezember passiert.
Dazu komme, dass es seither mehrere Nachfragen zu diesem Thema gegeben habe, erklärt die Liberale. Auf eine davon im Jahr 2018 habe Baustadtrat Florian Schmidt (Bündnis90/Grüne) geantwortet, dass eine bezirkliche Online-Plattform für Fahrradabstellanlagen bisher nicht geplant sei. Und nun werde das als eigenes Vorhaben verkauft. „Das ärgert mich wirklich“. Auch bei anderen Anträgen sei bereits ähnliches passiert. Dabei fiele dem Bezirksamt „kein Zacken aus der Krone“, wenn es auf die BVV als Urheber hinweisen würde.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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