BVV stützt Ausbauprogramm
Klare Mehrheit für Pop-up-Radwege

Das Anlegen von zunächst temporären Radstreifen findet auch die überwiegende Zustimmung im Bezirksparlament.

Deutlich wurde das bei der Sitzung am 27. Mai. Anlass war der Antrag des CDU-Fraktionsvorsitzenden Timur Husein, der einen sofortigen Rückbau der Zweiradspuren verlangt hatte. Er wurde mit sehr deutlicher Mehrheit (vier gegen 24 Stimmen, keine Enthaltung) abgelehnt.

Im Antrag hatte Timur Husein seine Forderung mit der "erfreulichen Entwicklung" beim Eindämmen der Corona-Pandemie begründet. Deswegen gebe es ja inzwischen auch einige Lockerungen. Was folgerichtig dann auch für die Radwege zu gelten habe. Denn die seien ja mit Verweis auf die Ausnahmesituation eingerichtet worden.

Dass die Pandemie den Aufhänger dafür bot, ohnehin geplante und beschlossene Radwege mit größerem Tempo zu installieren, war auch dem CDU-Mann nicht verborgen geblieben. Außerdem wurde er in der Debatte darauf hingewiesen. Aber das Einrichten sollte unter den auch ansonsten gültigen Regularien stattfinden, war seine Meinung. Für jeden neuen Baum werde normalerweise ein Bürgerbeteiligungsverfahren in Gang gesetzt. Hier aber ohne Teilhabe Tatsachen geschaffen. Schon deshalb gehe es um ein "ideologisches Projekt". Diese Aussagen erregten Widerspruch, unterschiedlich akzentuiert, in fast allen politischen Lagern.

Die schnelle Radwegplanung wäre "okay", meinte Michael Heihsel (FDP). Er befürchte nur, dass die temporären Strecken noch lange temporär bleiben. Die Spuren bieten "mehr Platz, mehr Gesundheitsschutz, mehr Sicherheit", fand die Grünen-Fraktionsvorsitzende Annika Gerold. Und das sei auch nach der Pandemie noch wichtig. Ähnlich sah es ihr SPD-Kollege Sebastian Forck. In den vergangenen Wochen habe sich manches im Verhalten der Menschen verändert. Auch, dass viel mehr jetzt Fahrrad fahren. Das bleibe weiter "ein wichtiges Instrument".

Die Radwege seien "nicht ideologisch, sondern de facto", resümierte Bürgermeisterin Monika Herrmann (Bündnis90/Grüne) auch mit Verweis auf den entsprechenden BVV-Beschluss. Das Besondere wäre nur, "dass es so schnell ging". Ebenso wie die Spielstraßen oder die vorgesehene Möglichkeit von Außenausschank für Gastronomen auf Parkplätzen seien die Pop-up-Streifen "ein Angebot, das wir machen." Und gerade was die Radspuren betreffe, könne sie sich nicht erinnern, dass ein Vorgehen des Bezirksamtes schon einmal so viel Zustimmung erfahren habe.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 550× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 838× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 815× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.193× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.