Ordentlich Schotter bewegen
Sanierung der Hochbahn beginnt

Ein Jahr lang fährt hier keine U-Bahn mehr. | Foto: BVG
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  • Ein Jahr lang fährt hier keine U-Bahn mehr.
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Vor dem Start sollte das Projekt eigentlich bei einer Pressekonferenz detailliert vorgestellt werden. Die fiel wegen Corona aus. Nicht aber, wie bereits berichtet, das Bauvorhaben: die Sanierung der Hochbahn zwischen Kottbusser Tor und Warschauer Brücke.

Ab 14. April wird dort etwa ein Jahr lang gearbeitet und der U-Bahnverkehr unterbrochen. Vom 15. bis 21. Juni gilt das sogar bis zum Halleschen Tor. Stattdessen sind Busse im Einsatz. An den Wochentagen plant die BVG 21 Gelenkbusse für den Schienenersatzverkehr. Ob die in Zeiten von Corona reichen, werde genau beobachtet. Denn auch wenn das öffentliche Leben weitestgehend lahmgelegt ist, zumindest zu bestimmten Zeiten sind weiter viele Menschen gerade im öffentlichen Nahverkehr unterwegs. Und dann ist nicht ausgemacht, ob in den Bussen das Abstandsgebots eingehalten werden kann. Bei zu hoher Auslastung werde versucht, zusätzliche Fahrzeuge einzusetzen, erklären die Verkehrsbetriebe.

Sie empfehlen außerdem, den gesperrten Hochbahnbereich zu umfahren: etwa mit der U8 vom Kottbusser Tor zum Alexanderplatz und von dort mit der S-Bahn zur Warschauer Straße oder während der verlängerten Sperrung im Juni mit der U6 vom Halleschen Tor bis zur Friedrichstraße und dort ebenfalls mit der Stadtbahn in Richtung Warschauer Straße.

BVG investiert rund 36 Millionen Euro

Die Sanierung an dem rund 4,8 Kilometer langen Streckenabschnitt ist eine wichtige Etappe bei den bereits seit dem Jahr 2000 laufenden Arbeiten an der Hochbahn. Sie alle gleichzeitig zu machen, hätte bedeutet, den U-Bahnverkehr für etwa drei Jahre vollständig auszusetzen, sagte BVG-Bauchef Uwe Kutscher. Das sei aber den Fahrgästen nicht zuzumuten. Außerdem hätte es dann weitere Einschränkungendurch parallele Großbaustellen gegeben.

Während der jetzt einjährigen Unterbrechung gibt es Arbeiten an Gleisen, Anlagen und Brücken. Unter anderem werden mehr als 2200 Meter Fahrschienen ausgetauscht und wieder eingebaut, 1400 Meter Stromschienen erneuert und 2300 Tonnen Schotter entsorgt, von denen 1450 Tonnen gereinigt wiederverwendet werden. Besserer Lärm- und neuer Korrosionsschutz, Arbeiten am Stahltragwerk sowie an Elektro- und Entwässerungsanlagen gehören ebenfalls dazu, auch an den Bahnsteigkanten am U-Bahnhof Schlesisches Tor. Außerdem werde dort der Einbau eines Aufzugs vorbereitet. Apropos Schotter: Einschließlich erster Bauphasen im Jahr 2018 investiert die BVG in diesem Abschnitt rund 36 Millionen Euro.

Wenn im Frühjahr 2021 hoffentlich wie geplant alles fertig ist, wären die Sanierung der Hochbahn ab Bahnhof Gleisdreieck vorläufig abgeschlossen, teilte die BVG ebenfalls mit. Was aber nicht bedeute, dass es dort erst einmal keine Baustellen mehr gibt. Für die kommenden Jahre wurden bereits Instandsetzungen an den Bahnhöfen angekündigt.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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