Ordentlich Schotter bewegen
Sanierung der Hochbahn beginnt

Ein Jahr lang fährt hier keine U-Bahn mehr. | Foto: BVG
3Bilder
  • Ein Jahr lang fährt hier keine U-Bahn mehr.
  • Foto: BVG
  • hochgeladen von Thomas Frey

Vor dem Start sollte das Projekt eigentlich bei einer Pressekonferenz detailliert vorgestellt werden. Die fiel wegen Corona aus. Nicht aber, wie bereits berichtet, das Bauvorhaben: die Sanierung der Hochbahn zwischen Kottbusser Tor und Warschauer Brücke.

Ab 14. April wird dort etwa ein Jahr lang gearbeitet und der U-Bahnverkehr unterbrochen. Vom 15. bis 21. Juni gilt das sogar bis zum Halleschen Tor. Stattdessen sind Busse im Einsatz. An den Wochentagen plant die BVG 21 Gelenkbusse für den Schienenersatzverkehr. Ob die in Zeiten von Corona reichen, werde genau beobachtet. Denn auch wenn das öffentliche Leben weitestgehend lahmgelegt ist, zumindest zu bestimmten Zeiten sind weiter viele Menschen gerade im öffentlichen Nahverkehr unterwegs. Und dann ist nicht ausgemacht, ob in den Bussen das Abstandsgebots eingehalten werden kann. Bei zu hoher Auslastung werde versucht, zusätzliche Fahrzeuge einzusetzen, erklären die Verkehrsbetriebe.

Sie empfehlen außerdem, den gesperrten Hochbahnbereich zu umfahren: etwa mit der U8 vom Kottbusser Tor zum Alexanderplatz und von dort mit der S-Bahn zur Warschauer Straße oder während der verlängerten Sperrung im Juni mit der U6 vom Halleschen Tor bis zur Friedrichstraße und dort ebenfalls mit der Stadtbahn in Richtung Warschauer Straße.

BVG investiert rund 36 Millionen Euro

Die Sanierung an dem rund 4,8 Kilometer langen Streckenabschnitt ist eine wichtige Etappe bei den bereits seit dem Jahr 2000 laufenden Arbeiten an der Hochbahn. Sie alle gleichzeitig zu machen, hätte bedeutet, den U-Bahnverkehr für etwa drei Jahre vollständig auszusetzen, sagte BVG-Bauchef Uwe Kutscher. Das sei aber den Fahrgästen nicht zuzumuten. Außerdem hätte es dann weitere Einschränkungendurch parallele Großbaustellen gegeben.

Während der jetzt einjährigen Unterbrechung gibt es Arbeiten an Gleisen, Anlagen und Brücken. Unter anderem werden mehr als 2200 Meter Fahrschienen ausgetauscht und wieder eingebaut, 1400 Meter Stromschienen erneuert und 2300 Tonnen Schotter entsorgt, von denen 1450 Tonnen gereinigt wiederverwendet werden. Besserer Lärm- und neuer Korrosionsschutz, Arbeiten am Stahltragwerk sowie an Elektro- und Entwässerungsanlagen gehören ebenfalls dazu, auch an den Bahnsteigkanten am U-Bahnhof Schlesisches Tor. Außerdem werde dort der Einbau eines Aufzugs vorbereitet. Apropos Schotter: Einschließlich erster Bauphasen im Jahr 2018 investiert die BVG in diesem Abschnitt rund 36 Millionen Euro.

Wenn im Frühjahr 2021 hoffentlich wie geplant alles fertig ist, wären die Sanierung der Hochbahn ab Bahnhof Gleisdreieck vorläufig abgeschlossen, teilte die BVG ebenfalls mit. Was aber nicht bedeute, dass es dort erst einmal keine Baustellen mehr gibt. Für die kommenden Jahre wurden bereits Instandsetzungen an den Bahnhöfen angekündigt.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 235× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 198× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 583× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.174× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.