Bau liegt im Zeitplan: Erweiterungsbau der Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli feiert Richtfest
Neukölln. Gut zehn Jahre nach dem Brandbrief, in dem Lehrer der Rütli-Schule alltäglichen Vandalismus und Gewaltbereitschaft anprangerten, nimmt das bundesweit beachtete Modellprojekt Campus Rütli Form an.
Bei strahlendem Sonnenschein konnte am 27. März das Richtfest für den Erweiterungsbau der Gemeinschaftsschule an der Rütlistraße 41 gefeiert werden. In bestem Zustand zeigte sich auch das 14 Millionen teure Bauprojekt selbst. Denn der Bau, in dem Schüler der Grundstufe sowie eine großzügige Schulbibliothek untergebracht werden sollen, ist sogar schon weiter als geplant. Für alle Kinder der Grundstufe, die nach dem Umzug von 2,5 auf vier Züge erweitert wird, findet nach der Fertigstellung im Sommer 2018 der Unterricht im gebundenen Ganztag statt. Dieser Anbau ist aber nur ein Teil einer ganzen Bildungslandschaft, die hier – in einem immer noch sozial sehr schwierigen Umfeld - Gestalt annimmt.
Sämtliche Institutionen, die hier angesiedelt sein werden, wollen zusammenwirken, um Brüche innerhalb der Bildungsbiografie der Kinder zu vermeiden und sie von der Wiege bis zum Berufsweg zu begleiten. „Mit unserem Konzept wollen wir gute pädagogische Antworten in einem fordernden gesellschaftlichen Umfeld finden“, sagte Schulleiterin Cordula Heckmann bei der Richtfestfeier.
Neben der Gemeinschaftsschule gehören bislang zwei Kitas, ein Jugendclub und eine Sporthalle zum Campus. Schon im Mai soll darüber hinaus ein Werkstattgebäude für die Schule mit Textilraum und Lehrküche fertiggestellt sein. Ein Stadtteilzentrum mit Elternzentrum, Lehrangeboten der Volksschule sowie zahnärztlichem Dienst und Jugendamt soll im September dieses Jahres eröffnen.
Insgesamt geben das Land Berlin und der Bezirk für den Campus 33,3 Millionen Euro aus. Für den Bau einer Berufswerkstatt und die Erweiterung der Mensa sowie für die Gestaltung von Außenanlagen, Pausenflächen, Eingangsbereichen und einen zentralen Campusplatz wurden weitere fünf Millionen Euro aus EU-Mitteln des Programms Soziale Stadt akquiriert. Viel Geld fließt also in dieses Modellprojekt, das aber nach Meinung aller Entscheidungsträger gut investiert ist.
Schon jetzt zeigt sich, dass die Schülerzahlen in der Gemeinschaftsschule wieder ansteigen. „Es gibt inzwischen mehr Anmeldungen als Schulplätze. Die Eltern haben offenbar wieder Vertrauen und glauben, dass ihre Kinder hier gut aufgehoben sind“, meint Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD). Und auch Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) ist überzeugt: „Dieses Modellprojekt gibt den Kindern eine Chance der Teilhabe in der Gesellschaft.“ SB
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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