Ein Zentrum aus Holz
Bundesverband Deutscher Gartenfreunde baut an der Hermannstraße
Der „Bundesverband Deutscher Gartenfreunde“ hat dem evangelischen Friedhofsverband im vergangenen Jahr ein gut 2200 Quadratmeter großes Stück Land an der Hermannstraße 186 abgekauft. Hier soll gebaut werden. Dafür hat es einen Architekturwettbewerb gegeben, der nun entschieden ist. Alle 52 Entwürfe sind im Rathaus ausgestellt.
Wohlgemerkt: Es geht nicht um das Grundstück, das direkt an dem zurzeit gesperrten Eingang zum Neuen Luisenstädtischen Friedhof liegt. Dort laufen bereits Ausschachtungsarbeiten für ein Büro- und Geschäftshaus des Friedhofsverbandes.
Der Wettbewerb hingegen betrifft das Gelände, das direkt nördlich angrenzt. Der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde möchte hier ein Kompetenz-, Schulungs- und Dokumentationszentrum errichten. Auf knapp 1000 Quadratmetern sind drei Nutzungen vorgesehen: eine Veranstaltungsfläche und ein Café, offen für jedermann, ein Bereich für die Schreberjugend sowie Konferenzräume und Büros für den Bundesverband selbst. Weitere Vorgaben für die Architekten: Holz als charakteristisches Baumaterial und eine maximale Höhe von drei Geschossen.
Die Höhenbegrenzung erklärt Stadtentwicklungsstadtrat Jochen Biedermann (Grüne). Formal handele es sich bei dem Areal nämlich um Nicht-Bauland. Es könne zwar trotzdem eine Genehmigung erteilt werden, aber nur dann, wenn das Gebäude ein bestimmtes Ausmaß nicht überschreite und sich in die nähere Umgebung einfüge. Versteht sich von selbst, dass auch das benachbarte Bürohaus drei Stockwerke nicht übersteigen darf.
Das Urteil der Jury, die über die Entwürfe für das Zentrum für die Gartenfreunde befand, fiel einstimmig aus. Den ersten Preis erhielt das Büro „CHZH + XY Architekten und Designer“ aus Bad Homburg. Der Entwurf sieht einen dreiteiligen Baukörper vor, der zur Hermannstraße drei und zur Friedhofsseite ein Geschoss hat.
„Uns gefiel besonders die große offene Eingangsfläche, die sich zum Garten öffnet und trotzdem gut gegen den Lärm der Hermannstraße abschirmt“, so die Juryvorsitzende Laura Fogarasi-Ludloff. Die Fassade, die neben Holz- auch aus Betonstreifen besteht, sei allerdings „ein wenig diskutiert“ worden. Hier solle nachgearbeitet werden, damit das Selbstverständnis des Bauherrn – Grün in der Stadt – klarer zum Ausdruck komme.
Nun werden sich Architekten und Vertreter der Gartenfreunde zusammensetzen und den Neubau bis ins Detail besprechen. Da es sich bei den Planungen um Vorentwürfe handelt, kann sich noch das eine oder andere ändern. Die Fertigstellung ist 2021 geplant.
Bevor es losgehen kann, müssen Abrissarbeiten erledigt werden. Das zweigeschossige Wohnhaus an der Hermannstraße und ein eingeschossiges Nebengebäude sollen weichen. Für das Vorhaben stehen insgesamt 6,5 Millionen Euro zur Verfügung. Den Löwenanteil finanziert der Bund. Er hat das Vorhaben als „Pilotprojekt multifunktionales Gebäude in Holzbauweise“ eingestuft.
Die Ausstellung ist bis zum 10. August zu sehen im Rathaus-Foyer im 2. Obergeschoss, Karl-Marx-Straße 83, werktags 6 bis 20 Uhr.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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