Baukosten verdoppeln sich
Chorzentrum an der Karl-Marx-Straße kann erst Anfang 2021 bezogen werden
Vor gut anderthalb Jahren war noch von sieben Millionen Euro die Rede, jetzt ist mit dem Doppelten zu rechnen. Das neue Zentrum des Deutschen Chorverbandes (DCV) an der Karl-Marx-Straße 145 wird wesentlich teurer als erwartet.
Eigens für das Projekt hat der DCV die Immobiliengesellschaft „Karl-Marx-Str. 145“ gegründet, die als Bauherrin auftritt. Das wirtschaftliche Risiko soll nicht unmittelbar beim Verband liegen, eine eventuelle Belastung der 21 Mitgliedsorganisationen ausgeschlossen werden. Insgesamt gehören über eine Million Menschen in 15 000 Chören der weltweit größten Vereinigung der Amateurmusik an.
Seit Frühjahr 2018 wird das ehemalige Mietshaus neben dem Heimathafen – es stand fünf Jahre leer – von Grund auf saniert und zum neuen Zentrum ausgebaut. Neben dem DCV wollen unter anderem der Chorverband Berlin, der Landesmusikrat und das Education-Programm der Berliner Philharmoniker einziehen. Auch eine musikalische Kita mit 70 Plätzen ist in Planung. Träger wird die gemeinnützige Gesellschaft Kleiner Fratz. Eigentlich sollte schon Ende 2019 alles unter Dach und Fach sein. Doch es kam zu Verzögerungen. Nun wird Anfang 2021 mit der Fertigstellung gerechnet. „Im Vergleich zu den ursprünglichen Planungen haben wir für den Bau inzwischen gänzlich neue Anforderungen“, so Veronika Petzold, Geschäftsführerin des DCV. Das erkläre auch die höheren Kosten.
Denkmalschutzauflagen seien zu beachten, die Energieeinsparverordnung habe sich geändert, ebenso wie die Bestimmungen in Sachen Brandschutz, Sicherheit für die Kita, Klimatechnik und Arbeitsschutz. Deshalb sei der Chorverband sehr glücklich, dass der Bundestag Mitte November eine zusätzliche Förderung von 5,9 Millionen Euro beschlossen habe.
Nach jetzigem Stand wird das Projekt voraussichtlich mit rund 14 Millionen Euro zu Buche schlagen, darin ist der Kaufpreis des Gebäudes von 2,6 Millionen Euro enthalten. Rund die Hälfte der Gesamtsumme steuert der Bund bei. Der DCV übernimmt gut vier Millionen Euro, davon stammt der Löwenanteil aus einem Darlehen, das in den kommenden Jahren aus den Mieteinnahmen zurückbezahlt werden soll. Der Rest des Geldes stammt aus Lotto-Mitteln und der Berliner Kita-Bauförderung.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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