Ein Haus für ganz unterschiedliche Mieter
Die Stadt und Land hat Projekt an der Briesestraße fertiggestellt
Was lange währt: Der Neubaublock zwischen Briese- und Kienitzer Straße ist endlich fertig. Die kommunale Wohnbauten-Gesellschaft Stadt und Land hat hier 101 Wohnungen errichtet.
Eigentlich sollten schon 2018 die ersten Mieter einziehen, doch es kam zu Verzögerungen. So dauerte der Abriss des Parkhauses, das hier stand, eine gefühlte Ewigkeit. Unter anderem weil Asbest in versteckten Ecken gefunden wurde und die Großbaustelle Karl-Marx-Straße den An- und Abtransport von Material verkomplizierte.
Nun ist alles unter Dach und Fach. Entstanden sind 77 Wohnungen mit ein bis vier Zimmern. Dazu kommen 17 Atelierwohnungen im Erdgeschoss. Sie sind besonders für Menschen geeignet, die zu Hause arbeiten und Kontakt nach außen haben wollen, zum Hof hin oder auch zur Straße. Schließlich gibt es sieben, rund 300 Quadratmeter große Gemeinschaftswohnungen. Sie bestehen aus Zwei-Zimmer-Privatbereichen plus Bad sowie einem Aufenthaltsraum mit Küche für alle.
Dreißig der Wohnungen sind preisgebunden, die Einstiegsmiete liegt bei 6,50 Euro kalt. Für die anderen sind rund zehn Euro pro Quadratmeter zu zahlen. Die Nachfrage sei hoch gewesen, so Bernhard Schütze von der Stadt und Land. „Kurz vor dem Vermietungsstart explodierten die Posteingänge förmlich.“ Inzwischen ist alles vergeben. Die ersten Bewohner konnten sich bereits ab dem 1. April einrichten, weitere folgen am 1. Mai. „Wir gehen davon aus, dass das Haus spätestens bis Juni bezogen ist, je nach den persönlichen Planungen der Mieter“, so Anja Libramm, Sprecherin von Stadt und Land.
Berliner Mischung und keine Platzverschwendung
Die Wohnbauten-Gesellschaft ist stolz auf ihr Projekt. Es ist Ergebnis eines Wettbewerbs, den die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen im Jahr 2015 ausgelobt hatte. Der Titel lautete „Urban Living – Neues Wohnen an der Briesestraße“. Ziel war es, ganz unterschiedlichen Menschen ein Zuhause zu geben. So gibt es beispielsweise preiswerte Mini-Apartments mit rollstuhlgerechten Bädern neben geräumigen Familienwohnungen.
Eine andere Besonderheit ist, dass auf raumgreifende Treppenhäuser verzichtet wurde. Alle Wohnungen in dem vierteiligen Bau-Ensemble sind mit einem Fahrstuhl zu erreichen. In die eigenen vier Wände gelangen die Mieter über Laubengänge. Das Zentrum der Anlage bildet ein großer, grüner Hof, der zur gemeinschaftlichen Nutzung einlädt. Verwirklicht wurde das alles von Architekten des Büros EM2N.
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Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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