Noch zwei Jahre Bauarbeiten
Durch die Aktion! Karl-Marx-Straße treffen sich alle Beteiligten regelmäßig

Von ihrem Büro haben die Mitarbeiter der Aktion! Karl-Marx-Straße eine guten Blick auf die bereits sanierte Straße. | Foto: Klaus Teßmann
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Vor zehn Jahren wurde das Citymanagement Aktion! Karl-Marx-Straße ins Leben gerufen. Damit kamen alle Akteure rund um die Baustelle an einem Tisch zusammen: Politiker, Baufirmen, Geschäftsleute und die Einwohner sollten informiert werden und bei der Planung mitreden können. Eine Bilanz.

„Bereits im Jahr 2007 gab es eine Untersuchung an der Karl-Marx-Straße, man befürchtete einen zunehmenden Leerstand durch die Bauarbeiten“, sagt Mitarbeiter Horst Evertz. Ein Jahr später wurde die Aktion ins Leben gerufen. Veränderungen seien spürbar gewesen. Plötzlich standen die großen Warenhäuser leer, alteingesessene Geschäftsleute schlossen ihre Läden. Die Befürchtung war nicht von der Hand zu weisen, dass die Karl-Marx-Straße nur noch von „Billig-Läden“ beherrscht wird.

So wurde das Citymanagement ins Leben gerufen und in der Folge wurden alle Arbeiten koordiniert. „Es hat sich als Schnittstelle zwischen den Baufirmen und den Geschäftsleuten entwickelt“, so Evertz. Ganz streng wurde darauf geachtet, dass die Geschäfte eine Zufahrt für die Lieferungen benötigen. Es wurde immer nur auf einer Seite gebaut, sodass die Feuerwehr immer offene Rettungswege hatte.

Damit die Geschäfte überleben

„Es sollte sicher gestellt werden, dass die Geschäftsleute die Zeit der Bauarbeiten überleben können.“ Die Arbeiten wurden so koordiniert, dass alle Leitungen entlang der U-Bahn zur gleichen Zeit neu verlegt werden konnten. Damit beteiligten sich von den Wasserbetrieben bis zur Telekom auch alle an den Kosten für die Baustellensicherung.

Die Erfolge kann man nun schon an den sanierten Teilen der Karl-Marx-Straße sehen. „Es fällt sofort auf: Viel Gastronomie ist eingezogen“, sagt Evertz. „Eine zukunftsfähige Straße muss sehr viel Abwechslung bieten.“ Die Gehwege sind breiter geworden, sodass dort im Sommer auch im Außenbereich die Gastronomie angeboten werden kann. Und es fällt auch auf, dass viele junge kreative Künstler in die Region gekommen sind. Das betrifft nicht nur die Hauptstraße, sondern auch die Seitenstraßen.

Ein Meile zum Amüsieren

„Wir wollen mit Kultur und Gastronomie einen Erlebnisbereich schaffen.“ Dieser erstreckt sich bis zum oberen Bereich mit dem Heimathafen, dem Kino und der Neuköllner Oper. Auch die Neuköllner Arcaden haben mitgezogen. Mit dem „Klunkerkranich“ auf dem Dach der Arcaden ist eine erfolgreiche Gastronomie entstanden.

„Wir haben immer in kleinen Bauabschnitten gearbeitet“, erklärt Evertz. Es kamen auch Sachen wieder ans Tageslicht, an die keiner vorher gedacht hatte. So wurden in einem Bauabschnitt Straßenbahngleise gefunden, die vor einem halben Jahrhundert unter der Asphaltschicht liegen geblieben waren. Oder es wurden Stromkabel gefunden, die in keinem Plan eingezeichnet waren.

Attraktive Lage

Horst Evertz ist optimistisch, denn die längste Zeit der Baustelle ist vorbei. Das Interesse an der Karl-Marx-Straße wächst wieder bei Unternehmen. „Als Höhepunkt in diesem Jahr wird im Sommer die Alte Post wieder eröffnet. Ein Hostel wird noch in diesem Jahr eröffnet und ein großes Kulturkaufhaus möchte an die Karl-Marx-Straße ziehen."

Die Radfahrer werden sich darüber freuen, dass noch in diesem Jahr die Radspur bis zum Hermannplatz erweitert wird. Die Baustelle soll bis zum Jahresende bis zur Erkstraße fertig sein. Die Bewohner werden weiterhin regelmäßig über das Baugeschehen informiert. Sie können auch an den monatlichen Sitzungen der Lenkungsrunde teilnehmen. Die findet an jedem zweiten Dienstag im Monat um 19 Uhr in der Richardstraße 5 statt. Der nächste Termin ist am 12. Februar.

Weitere Informationen zur Aktion! Karl-Marx-Straße gibt es auf www.aktion-kms.de

Von ihrem Büro haben die Mitarbeiter der Aktion! Karl-Marx-Straße eine guten Blick auf die bereits sanierte Straße. | Foto: Klaus Teßmann
Vom Büro der der Aktion! Karl-Marx-Straße haben die Mitarbeiter immer einen Überblick über die Baustelle. | Foto: Klaus Teßmann
Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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