Ein Platz für Kirsten Heisig
Neukölln. Neukölln bekommt einen Kirsten-Heisig-Platz. Bürgermeisterin Franziska Giffey und Baustadtrat Thomas Bläsing (beide SPD) laden am Freitag, 11. März, um 13.30 Uhr zur Enthüllung der neuen Schilder ein.
Ort des Geschehens ist der bisher namenlose Platz an der Ecke Kirchhof und Emser Straße (an der Feuerwehrwache). Kirsten Heisig, die sich 2010 das Leben genommen hatte, war seit 2008 als Jugendrichterin für den Bezirk Neukölln zuständig. Sie ist Haupt-Initiatorin des „Neuköllner Modells“, das inzwischen in ganz Berlin eingeführt worden ist.
Es geht um vereinfachte und schnellere Jugendstrafverfahren. Täter sollen sich spätestens drei bis fünf Wochen nach ihrem Gesetzesverstoß vor Gericht verantworten. Das gilt für kleinere Delikte, die mit maximal vier Wochen Arrest bestraft werden. Kurz nach Kirsten Heisigs Tod erschien ihr Buch „Das Ende der Geduld. Konsequent gegen jugendliche Gewalttäter“, das für viel Aufsehen sorgte.
Die Thesen der Juristin und der Erfolg des „Neuköllner Modells“ sind bis heute umstritten. Auch bei den Bezirksverordneten. Den Antrag auf die Platzbenennung hatte die SPD gestellt. Doch nur die CDU stimmte zu. Die Grünen und die Linken enthielten sich; die Piraten stimmten dagegen. sus
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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