Kitabau am Buckower Damm
In Neukölln fehlen rund 2300 Kitaplätze

Wer im Reuterkiez, in Rixdorf, in der Köllnischen Heide oder der Gropiusstadt gerade einen Kitaplatz sucht, hat es schwer. Dort klafft die Lücke zwischen Bedarf und Angebot am weitesten auseinander.

Etwas Entspannung wird es voraussichtlich im kommenden Jahr in Buckow geben. Dort wird die geplante Kindertagesstätte auf dem Gelände Buckower Damm 186 mit maximal 136 Plätzen gebaut. Damit die Umsetzung schnell gelingt, entschied sich die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen für eine modulare Bauweise. Das Projekt MOKIB (Modulare Kita-Bauten für Berlin) startete bereits 2017.

„Mit den neuen Gebäudetypen werden in kurzer Zeit Kitas in hoher Qualität errichtet. Das Projekt zeigt, wie Holzbau mit vorgefertigten Modulen in Berlin auch in Zukunft zügig und umweltverträglich umgesetzt werden kann“, erklärt Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke). Für neun MOKIBs stadtweit gab Lompscher kürzlich grünes Licht, darunter das Kitagebäude am Buckower Damm.

Ausgebremst wurde das Bauverfahren zunächst durch die Suche nach Baufirmen. „Aufgrund der angespannten Situation am Baumarkt und der neuentwickelten Holzmodulbauweise war es nicht einfach, geeignete Firmen für den Bau der Kitas zu finden“, so Senatorin Lompscher. Erst die zweite Ausschreibung, die europaweit stattfand, brachte den Erfolg. Kürzlich konnte der Auftrag dann für neun Holzgebäude mit stadtweit insgesamt 1200 neuen Kitaplätzen an zwei Firmen vergeben werden. Die Arbeiten sollen laut Lompscher noch 2019 beginnen.

Raum ist das eine, Fachkräfte das andere

Das Land fördert den Kitaplatzausbau in Berlin finanziell, sowohl mit Bundesmitteln als auch mit Landesmitteln. Im Förderjahr 2019 beantragten die Neuköllner Kitaträger 16 Kitaprojekte mit insgesamt 1396 neuen Kitaplätzen – wofür eine Fördersumme von fast 27 Millionen Euro gebraucht würde. „Das ist mehr, als jeder andere Bezirk beantragt hat. Aber es wurden davon bisher nur fünf Projekte mit 331 Plätzen bewilligt“, sagt Jugendstadtrat Falko Liecke (CDU), baulich sei der Platzbedarf jedenfalls bis 2022 für alle Projekte gesichert.

Hauptproblem bleibt laut Liecke aber der Fachkräftemangel: „Denn ein Kitaplatz besteht aus einem Raum und einer qualifizierten Fachkraft. Wir gehen in Neukölln von zirka 200 fehlenden Fachkräften aus.“ Das sogenannte „Gute-Kita-Gesetz", das die Qualität in der Kindertagesbetreuung weiterentwickeln soll, werde diesbezüglich keine unmittelbare Entspannung bringen, glaubt der Jugendstadtrat.

Autor:

Corina Niebuhr aus Kreuzberg

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