Neuer Nutzer auf dem Kindl-Areal
Naturschutzverband BUND verlegt seine Zentrale an die Rollbergstraße

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) siedelt sich auf dem ehemaligen Kindl-Gelände an. Kürzlich wurde an der Rollbergstraße 26 der Grundstein für die neue Bundeszentrale gelegt.

Noch hat der Verband seinen Sitz an der Moabiter Kaiserin-Augusta-Allee. Doch die Büromieten steigen stetig. „Da war der Gedanke entscheidend, finanziell unabhängig zu werden und sich nicht der Willkür des Immobilienmarktes unterwerfen zu müssen“, so BUND-Schatzmeister Jens Klocksin. Ursprünglich gab es den Plan, ein Bestandgebäude zu kaufen. Das wäre nachhaltiger als ein Neubau gewesen. Doch die jahrelange Suche verlief erfolglos. Deshalb wurde entschieden, sich auf dem Kindl-Areal anzusiedeln. Denn das ist – außer dem zentralen Sud- und Kesselhaus – in den Händen der gemeinwohlorientierten Schweizer Stiftung Edith Maryon.

Nun wächst an der Rollbergstraße ein fünfgeschossiger Bau aus Holz, Beton und Stahl. „Wir haben eine Lagerhalle abgerissen, flächensparend geplant und einen Teil einer bereits versiegelten Fläche wieder entsiegelt“, erklärt der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt. Das Gebäude werde weitgehend energieneutral. Dafür sorgt nicht nur eine starke Isolierung. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach produziert Strom, geheizt und gekühlt wird mit einer Wärmepumpe und Geothermiesonden (Erdwärme). „Außerdem nutzen wir Regenwasser und gestalten die Innenwände in Lehmbauweise. Das sind die Kriterien, nach denen wir bauen und die wir auch weitestgehend kostensparend umsetzen können“, so Bandt. Versteht sich fast von selbst, dass Hof und Dach begrünt werden.

Fertig sein soll alles im Jahr 2026. Dann gibt es dort rund 180 Arbeitsplätze sowie mehrere Seminar- und Besprechungsräume. Für den Kauf des 1500 Quadratmeter großen Grundstücks und den Neubau werden rund 30 Millionen Euro veranschlagt.

Die BUND-Mitarbeiter sind sicher, dass sie sich in ihrer Nachbarschaft wohlfühlen werden. Direkt nebenan befinden sich der queere Club SchwuZ und das Circular Economy House, das sich mit Kreislaufwirtschaft beschäftigt. Ebenfalls auf dem Gelände ansässig sind das Berliner Eine-Welt-Zentrum und das Alltags-Gebäude, wo unter anderem ein Gesundheitskollektiv und Beratungsstellen arbeiten. Weitere Projekte werden folgen.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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