Der Dirigent der Großstadt
Rathaus zeigt Ausstellung über Stadtbaurat Martin Wagner

Eine Ausstellung über den Berliner Stadtbaurat Martin Wagner ist noch bis zum 7. Oktober im Rathaus, Karl-Marx-Straße 26, zu sehen. Zu Neukölln hat „Der Dirigent der Weltstadt“, so der Titel der Schau, eine ganz besondere Beziehung.

In Britz-Süd gibt es den Martin-Wagner-Ring, die Hufeisensiedlung gilt als eines seiner wichtigsten Projekte und auch der Hermannplatz und das Karstadt-Gebäude sind Teil von Wagners Stadtplanungen. Zudem gründete er die Wohnungsbaugesellschaft Gehag, die maßgeblich am Bau der Gropiusstadt beteiligt war. Martin Wagner lebte von 1885 bis 1957. Als Berliner Stadtbaurat arbeitete er nur wenige Jahre lang, nämlich von 1926 bis 1933. Doch in dieser Zeit hat er Maßstäbe für die moderne Großstadtplanung gesetzt. Seiner Initiative zu verdanken sind prägende Bauten wie die Weltkulturerbesiedlungen der Berliner Moderne, die Strandbäder am Wannsee und Müggelsee und das Messegelände am Funkturm.

Wagner beauftragte berühmte Architekten mit der Verwirklichung seiner Visionen. Dazu gehören Vertreter der Avantgarde wie Bruno und Max Taut, Hans Poelzig, Peter Behrens, Walter Gropius und Hans Scharoun. Mit 20 Tafeln erinnert die Ausstellung an die Planungen Wagners und ihre praktische Umsetzung, an abgebrochene Projekte und politische Widerstände.

Am Sonnabend, 1. Oktober, gibt es eine Begleitveranstaltung. Von 15 bis 17 Uhr steht ein Stadtrundgang durch die Hufeisensiedlung auf dem Programm. Mit dabei sind Reinhard Wenzel, Leiter des August-Bebel-Instituts, und die Historikerin Gerhild Kommander. Die Teilnahme ist kostenlos. Der Treffpunkt wird nach der Anmeldung per E-Mail an anmeldung@august-bebel-institut.de bekannt gegeben.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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