Was lange währt
Sanierung der Martin-Luther-Kirche beginnt

Pfarrer Alexander Pabst freut sich über die Bauarbeiten. | Foto: Schilp
2Bilder
  • Pfarrer Alexander Pabst freut sich über die Bauarbeiten.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Endlich ist das Geld da. Die Sanierung der Martin-Luther-Kirche an der Fuldastraße kann beginnen. Das Baugerüst steht, und Pfarrer Alexander Pabst hofft, dass die Arbeiten im Herbst kommenden Jahres abgeschlossen sind.

Viele Passanten haben die Veränderung gar nicht so recht bemerkt, denn schon seit Jahren ist das evangelische Gotteshaus teilweise eingerüstet. Doch das war eine reine Schutzmaßnahme. „Nachdem ein Ziegel heruntergefallen war, mussten wir einen Fußgängertunnel errichten lassen“, sagt Pabst. Die Sanierung kostet rund 1,6 Millionen Euro.

Das Geld kommt vom evangelischen Kirchenkreis, 300 000 Euro steuert der Bund bei, zwischen 30 000 und 40 000 Euro das Landesdenkmalamt. Eigentlich sollte schon vor zwei Jahren angefangen werden, doch die Genehmigung des Landesdenkmalamtes und damit die Freigabe des Geldes ließ auf sich warten. „Schuld ist die personelle Unterbesetzung“, so Pabst. Gute Nachricht: Die bei der Lotto-Stiftung beantragen Mittel stehen inzwischen auch zur Verfügung. In diesem Jahr gibt es 150 000, im nächsten noch einmal 50 000 Euro.

Die Kirche wurde von 1908 bis 1909 von Architekt Fritz Gottlob errichtet, im Stil der Backsteingotik mit einigen, an den Jugendstil angelehnten dekorativen Elementen. Der Bau war damals dringend notwendig, weil Rixdorf rasant wuchs. Ursprünglich hatte es jedoch einen anderen Plan gegeben: Die Kirchen-Oberen träumten von einer zentralen, prächtigen Kuppelkirche auf dem Reuterplatz. Doch es taten sich Probleme beim Ankauf von Grund und Boden auf. So entschied man sich für zwei kleinere Gotteshäuser, die sich in die Wohnhäuserzeilen einfügen sollten: die Nikodemuskirche an der Nansenstraße und die Martin-Luther-Kirche in der Fuldastraße.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gotteshaus an der Fuldastraße von einer Bombe getroffen und brannte vollständig aus. 1952 begann der Wiederaufbau – mit einem verkürzten Turm, dem sein „Helm“ fehlt. Den bekommt die Kirche übrigens auch bei der nun beginnenden Sanierung nicht zurück, ebenso wenig wie die im Krieg zerstörten Giebel.

Davon abgesehen soll sie aber im kommenden Jahr wieder in altem Glanz erstrahlen. Das Gebäudeinnere dagegen hat sich im Laufe der Zeit stark verändert. So wurde in den 1970er-Jahren der Kirchraum zugunsten eines Gemeindesaals stark verkleinert und ein zentrales Treppenhaus angelegt, um mehr Platz für schaffen, zum Beispiel für die Seniorenarbeit.

Im Zuge der Bauarbeiten soll sich aber auch hier einiges tun. „Wir brauchen einen größeren Fahrstuhl, in den zum Beispiel ein Kinderwagen passt, schließlich haben wir im dritten Stock eine Kita“, sagt Pfarrer Pabst. Außerdem geplant sind eine behindertengerechte Toilette, eine neue Elektroanlage und eine moderne Medienausstattung. Wenn das alles geschafft ist, bleibt trotzdem viel zu tun. „Als nächstes ist dann die Generalüberholung unserer Orgel dran“, so Pabst.

Pfarrer Alexander Pabst freut sich über die Bauarbeiten. | Foto: Schilp
Ursprünglich zierte ein "Helm" die Turmspitze. | Foto: wikipedia
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Vom kleinen Unternehmen zu einem Marktführer
13 Geheimnisse des Erfolgs des weltweiten Tattoo-Studio-Netzwerks VEAN TATTOO

In 13 Jahren hat sich VEAN TATTOO von einem kleinen Unternehmen zu einem internationalen Marktführer in der Tattoo-Branche entwickelt. Dieses Netzwerk ist mehr als nur Tattoos – es ist eine ganze Philosophie der Selbstdarstellung und Kunst. Anlässlich ihres 13-jährigen Bestehens teilt das Unternehmen 13 Geheimnisse, die zu seinem Erfolg geführt und geholfen haben, die Führungsposition zu halten. 1. Eine Portion Abenteuerlust und Intuition Der Gründer von VEAN TATTOO, Igor Ganzha, begann sein...

  • Mitte
  • 30.09.24
  • 130× gelesen
KulturAnzeige
Das Humboldt Forum lädt zu Thementagen ein.  | Foto: SHF / Stefanie Loos
4 Bilder

Erinnern an den Umbruch von 1989
Thementage „Transformiert euch“ im Humboldt Forum vom 3. bis 6. Oktober

Vor 35 Jahren war Berlin ein Zentrum für Umbrüche. In der DDR demonstrierten Menschen für Demokratie und gegen das Regime, auch rund um den Palast der Republik, wo heute das Humboldt Forum steht. Besonders symbolisch war der 7. Oktober 1989: Während drinnen der 40. Jahrestag der DDR gefeiert wurde, protestierten draußen Bürger*innen. Nach dem Mauerfall wurde der Palast kurzzeitig ein Ort gelebter Demokratie, bevor er im September 1990 endgültig geschlossen wurde. Mit den Thementagen...

  • Mitte
  • 20.09.24
  • 657× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Volkskrankheit Divertikulitis
Wann steht der Darm auf Messers Schneide?

Etwa jede dritte Person in Deutschland entwickelt im Laufe des Lebens Divertikel – harmlose Ausstülpungen im Dickdarm, besonders im Sigma. Diese Ansammlung von Divertikeln, bekannt als Divertikulose, nimmt mit dem Alter zu und betrifft auch zunehmend Menschen unter 45 Jahren. Wenn sich Divertikel entzünden, spricht man von Divertikulitis. Betroffene leiden oft unter Schmerzen im linken Unterbauch. Während die meisten akuten Entzündungen medikamentös behandelt werden können, erfordern schwere...

  • Reinickendorf
  • 21.09.24
  • 443× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend zu Rückenschmerzen
Ursachen und moderne Behandlungsmethoden

Leiden Sie unter Rückenschmerzen und möchten mehr über deren Ursachen sowie moderne Therapiemöglichkeiten erfahren? Unser Infoabend bietet Ihnen wertvolle Einblicke in das Thema und zeigt Wege auf, wie Sie Ihre Rückenschmerzen wirksam lindern können. Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums, wird Ihnen in einem informativen Vortrag die...

  • Reinickendorf
  • 28.09.24
  • 172× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Meniskusriss und Kreuzbandverletzung
Sportunfall – Was nun?

Ein Sportunfall kann schwerwiegende Folgen für die Kniegelenke haben. Verletzungen am Meniskus oder Kreuzband sind häufig und beeinträchtigen nicht nur die Mobilität, sondern auch die Lebensqualität. Doch welche Therapiemöglichkeiten gibt es? Wann ist eine Operation notwendig, wann reicht eine konservative Behandlung? Unsere Expert:innen Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, informieren bei unserem Infoabend umfassend über...

  • Pankow
  • 28.09.24
  • 159× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Foto: Caritas-Klinik Dominikus Berlin-Reinickendorf gGmbH

Schonende und komfortable OP-Methode
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit und Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt, wie individuell auf...

  • Reinickendorf
  • 28.09.24
  • 197× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.