Schlusslicht in Sachen Neubau: In Neukölln entstehen kaum neue Wohnungen
Neukölln. In Berlin sind Wohnungen knapp, deshalb wird in der ganzen Stadt gebaut. Doch Neukölln ist das Schlusslicht unter den Bezirken.
Der Immobilienfinanzierer „Berlin Hyp“ hat in seinem Wohnmarktreport 2017 untersucht, wie viele Neubauprojekte im vergangenen Jahr begonnen wurden. Stadtweit sind es 32 240 Wohnungen, etwa 10 000 mehr als 2015. Schwerpunkt sind das Berliner Zentrum und der Osten.
In Neukölln gibt es nur wenige größere Projekte mit insgesamt 570 Wohnungen. Der Grund: Es gibt kaum Platz. Große Güterbahnhöfe, Kasernenareale oder leerstehende Gewerbegebiete wie in anderen Bezirken fehlen. Hier und da wird dennoch gebaut.
Die landeseigene Degewo hat drei Projekte in Gropiusstadt. 57 geförderte Wohnungen, vor allem für Singles und Senioren, entstehen am Agnes-Straub-Weg. Die Quadratmetermiete ist mit rund 6,50 Euro vergleichsweise günstig. An der Walter-Franck-Zeile baut das Unternehmen 60 Wohnungen. Die meisten haben drei Zimmer oder mehr, der Mietpreis soll zwischen 8,50 und 10,50 Euro liegen. Genauso viel ist im größten Neubau an der Ecke Fritz-Erler-Allee und Käthe-Dorsch-Ring zu zahlen. Hier entstehen 102 Wohneinheiten.
Während die Häuser der Degewo noch in diesem Jahr bezugsfertig werden sollen, gehen die Bauarbeiten zwischen der Briesestraße 16 und der Kienitzer Straße 26 erst in einigen Wochen los. Zurzeit wird das alte Parkhaus auf dem Areal abgerissen, um Platz für rund 100 neue Wohnungen zu schaffen. Bauherrin ist die landeseigene „Stadt und Land“.
Das größte Privatvorhaben entsteht zwischen Delbrück- und Glasower Straße. Auf dem Grundstück der ehemaligen Glockengießerei Franz Weeren entstehen 74 Wohnungen. Die ehemalige Fabrikanten-Villa, Sitz des „Brauhaus in Rixdorf“, bleibt erhalten – sie steht unter Denkmalschutz.
Das umfangreichste Neuköllner Vorhaben ist der „Wohnpark St. Marien“ des katholischen St. Petruswerk auf dem früheren Krankenhausgelände am Mariendorfer Weg. Der Grundstein ist gelegt, das Gesamtprojekt wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Alles in allem könnten hier etwa 600 Wohnungen entstehen. sus
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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