Wohnungsbau im Emmauswald
Senat will mit Investor einen städtebaulichen Vertrag abschließen

Seit zwei Jahren kämpfen eine Bürgerinitiative und Naturschutzverbände für den Schutz des Emmauswaldes am Mariendorfer Weg. Die rund vier Hektar große einstige Friedhoffläche ist einerseits mit 800 Bäumen inzwischen als Wald eingestuft. Andererseits plant die buwog group seit mehr als zehn Jahren, dort Hunderte Wohnungen zu errichten.

„Der Umstand, dass sich auf einem Grundstück ein Wald befindet, schließt die Festsetzung anderer Gebietsarten nicht grundsätzlich aus“, stellte Mitte Dezember Staatssekretär Alexander Slotty (SPD) von der Senatsbauverwaltung klar. Er antwortete damit auf eine Anfrage der Abgeordneten Katalin Gennburg und Ferat Koçak (beide Die Linke), die "Neues vom Emmauswald" erfahren wollten. Slotty weiter: „Wie bei allen Festsetzungen sind hier die Anforderungen an eine gerechte Abwägung zu beachten. Unter Berücksichtigung der gesetzlichen Anforderungen kann in einem Bebauungsplan rechtssicher Wohnbaufläche auf einer als Wald eingestuften Fläche festgesetzt werden.“

Der Staatssekretär bestätigte auch den Nachweis von streng geschützten Vogelarten wie Habicht, Waldohreule und Grauschnäpper sowie einer Reihe weiterer Vogelarten, Fledermäusen und Heuschrecken im Emmauswald. Doch scheint dies kein Hinderungsgrund für die Umwidmung des Waldes in Bauland zu sein. Denn Slotty bekräftigte in seiner Antwort den Willen des Senats, der das Verfahren an sich gezogen hatte, mit der Vorhabenträgerin buwog group „im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten auf Grundlage des Berliner Modells der kooperativen Baulandentwicklung“ einen städtebaulichen Vertrag abzuschließen. Gegenstand des Vertrages sollen auch Regelungen sein „zu mietpreis- und belegungsgebundenem Wohnraum und zu Kostenbeteiligungen, beispielsweise zur Übernahme von Kosten für soziale und grüne Infrastruktur, insbesondere Schaffung neuer Schulplätze und Ausgleichsmaßnahmen für die Eingriffe in Natur und Landschaft vom Plangebiet, insbesondere auf dem noch in Betrieb befindlichen Teil des Emmauskirchhofs. Diese kommen auch der Allgemeinheit zugute.“ Gegenwärtig werde als nächster Verfahrensschritt die Beteiligung der Öffentlichkeit entsprechend den Anforderungen des Baugesetzbuches vorbereitet. Nach Abschluss und Auswertung dieses Verfahrensschrittes soll dann der Planentwurf über den Senat dem Abgeordnetenhaus zur Zustimmung vorgelegt werden.

Autor:

Uwe Lemm aus Mahlsdorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 529× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 3.242× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.614× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 3.153× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 4.107× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.