Unternehmen startet Kampagne
Signa hält an Karstadt-Plänen fest
Die Signa-Gruppe geht in die Offensive: Sie hat nun ein „überarbeitetes Konzept“ für den Karstadt-Bau am Hermannplatz vorgestellt. Unter anderem verspricht das Unternehmen Flächen für gemeinwohlorientierte Nutzungen sowie bezahlbare Mietwohnungen.
Wie mehrfach berichtet, will die Signa, hinter der der österreichische Milliardär René Benko steht, das Gebäude in seiner Gestalt von 1929 wiederauferstehen lassen. Das Warenhausangebot soll etwa in seiner jetzigen Größe erhalten bleiben, die neu entstehenden Flächen vor allem an zahlungskräftige Büros vermietet werden.
Das Friedrichshain-Kreuzberger Bezirksamt, bei dem das Planungsrecht liegt, steht dem Vorhaben kritisch gegenüber, eine Neuköllner Initiative sammelt seit Monaten Unterschriften gegen Teilabriss und Neubau. Doch offenbar lässt sich die Karstadt-Eigentümerin nicht beirren und hat die Kampagne „Nicht ohne Euch“ gestartet.
Einige Eckpunkte: Das historische, denkmalgeschützte Fragment an der Hasenheide soll saniert werden und Vereinen, Familien oder lokalen Gruppen zur Verfügung stehen. „Die insgesamt 3600 Quadratmeter werden zu bezahlbaren Mieten angeboten“, teilt Signa-Sprecher Sebastian Schmidt mit. Geplant sei außerdem, den Altbau links daneben umzugestalten. Hier sollen auf rund 1500 Quadratmetern Mietwohnungen in gemeinnütziger Trägerschaft entstehen.
„Typische Berliner Mischung“
Parkhaus und -plätze auf dem Hof sollen verschwinden, das Unternehmen hat vor, die Stellflächen unter die Erde zu verlagern. Für die Gestaltung des Hofes will Signa einen Ideenwettwerb auf den Weg bringen. „Wir stellen uns hier eine typische Berliner Mischung vor, unter anderem mit Gewerbe, Grünem und Mobilitätsangeboten“, sagt Geschäftsführer Timo Herzberg.
Für das gesamte Projekt strebe das Unternehmen ein „von der öffentlichen Hand koordiniertes frühzeitiges Beteiligungsverfahren“ an, so Herzberg weiter. Bereits im Herbst 2019 habe er mit dem Friedrichshain-Kreuzberger Baustadtrat Florian Schmidt (Grüne) besprochen, eine Beteiligung auf Bezirksebene anzustoßen. „Seit diesem Termin ist allerdings nichts passiert. Der Stadtrat ist leider seit Monaten für uns nicht zu sprechen – seine Prioritäten sind offenkundig andere“, so Herzberg.
Wer mehr über die Signa-Pläne wissen will, kann sich unter www.nichtohneeuch.berlin informieren.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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