Pläne für den "Schulgarten"
Studie für Dammweg-Areal in Arbeit / Neukölln will soziale Infrastruktur schaffen
Eine Sporthalle, ein Stadtteilzentrum mit Kita? Derzeit ist eine Machbarkeitsstudie in Arbeit, um entscheiden zu können, was auf dem gut 11 000 Quadratmeter großen Grundstück am Dammweg 216 passieren soll. Eins steht fest: Das Gelände kann nicht als Standort für einen „Schulgarten“ gesichert werden, wie die Bezirksverordneten gefordert haben.
Bis 2017 betrieb das Carl-Legien-Oberstufenzentrum, das seinen Stammsitz an der Leinestraße hat, hier eine Außenstelle. Es gab Werkstätten, Gewächshäuser und Grünanlagen. Als die Schule ihren Zweig „Agrartechnik“ aufgab, brauchte sie das Gelände nicht mehr.
Die landläufige Bezeichnung „Schulgarten“ sei irreführend, das zeige allein die Größe des Grundstücks, sagte Karin Korte, SPD-Stadträtin für Bildung und Kultur, bei der jüngsten Sitzung der Bezirksverordneten. Deshalb könne diese Nutzung auch nicht festgeschrieben werden. Für eine mögliche Bewirtschaftung käme sowieso nur die benachbarte Sonnen-Grundschule in Frage. Für sie sei es aber nicht zu schaffen, ein so großes Stück Land zu pflegen und zu bebauen.
Bisher entschied nicht der Bezirk
In den vergangenen Jahren hatte Neukölln ohnehin nichts zu entscheiden. Das Areal war im Eigentum des landeseigenen Berliner Immobilien Managements (BIM). Ende 2018 bekam der Bezirk ein rund 1600 Quadratmeter großes Stück übertragen, um hier einen Pausenhof für die Sonnen-Schule zu bauen.
Erst Anfang Oktober folgte der Rest, der immerhin so groß wie anderthalb Fußballfelder ist. „Wir planen hier dringend benötigte soziale Infrastruktur für die Weiße Siedlung“, so Korte. Die Machbarkeitsstudie soll nun zeigen, ob eine Sporthalle, ein Nachbarschaftszentrum oder etwas anderes am besten hierher passt.
Lernen mit Grünblick
„Unstrittig“ für Karin Korte ist jedoch, dass der denkmalgeschützte Pavillon auf dem Grundstück erhalten bleibt. Er wurde 1929 nach Plänen des berühmten Architekten Bruno Taut errichtet. Zusammen mit dem Reformpädagogen Fritz Karsen wollte er hier die „Dammwegschule“, eine Einheitsschule für mehr als 2500 Kinder und Jugendliche, bauen. In 65 lichtdurchfluteten Pavillons sollten die Schüler lernen, nur durch eine Schiebetür vom Grün entfernt. Der Gegenwind der Konservativen und die Weltwirtschaftskrise machten dem Projekt den Garaus. Übrig blieb nur ein Probebau – der Pavillon.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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