Wasserbetriebe bauen in der Weserstraße
Neukölln. Seit Ende August ist die Weserstraße für den Fahrzeugverkehr teilweise gesperrt. Autofahrer kommen nur noch von der Pannierstraße bis zur Tell- bzw. Rütlistraße. Radfahrer und Fußgänger müssen sich den Bürgersteig teilen.
Der Grund für die Sperrung sind Bauarbeiten der Berliner Wasserbetrieb. „Unter beiden Bürgersteigen müssen Kanäle ausgetauscht werden“, erklärte der Pressesprecher der Wasserbetriebe Stephan Natz. Unter der Straße befindet sich eine Dorfschicht – eine sogenannte Torflinse. „Diese Torflinse hat sich um sieben Zentimeter gesenkt.“
Als vor 100 Jahren die Wasserleitungen in Neukölln gebaut wurden, „haben unsere Vorväter das nicht beachtet“, betonte Natz. An viele Stellen in Neukölln arbeiten die Wasserbetriebe grabenlos. Das geht an dieser Stelle nicht. Wie Natz erläuterte muss unter der Erde eine Brücke für die neuen Wasserleitungen gebaut werden. „Auf der ganzen Länge von 300 Metern muss die Straße aufgegraben werden.“ Zehn Meter lange Pfähle müssen in die Erde gerammt werden, damit die neuen Wasser- und Abwasserleitungen sicher verlegt werden können.
Für diese Bauarbeiten müssen entlang der Weserstraße zwischen Weichsel- und Pannierstraße 30 Bäume für die Sanierung der Abwasserleitungen weichen.
Die Anwohner der Weserstraße haben von den Bauarbeiten sehr kurzfristig durch Aushänge in den Häusern erfahren. Die Wasserbetriebe räumen inzwischen ein, dass sie die Anwohnerinformation „verschlafen“ haben.
Die Wasserbetriebe wollen noch in diesem Jahr den Bereich zwischen Weichsel- und Rütlistraße und im kommenden Jahr den Bereich zwischen Rütli- und Pannierstraße sanieren. In beiden Bauabschnitten wird es eine Vollsperrung für den Autoverkehr geben. Nur die Einfahrt der Notdienste wie Feuerwehr, Krankenwagen und der BSR soll erhalten bleiben. Eine Verlegung der Wasserleitungen in der Straße sei nicht möglich, weil dort schon andere Leitungen verlaufen.
30 Bäume sollen weichen: „Wir müssen das so hinnehmen“, so Baustadtrat Thomas Blesing auf Anfrage der Berliner Woche. „Wir haben aber verlangt, dass die Wasserbetriebe bis zum 1. Oktober warten, weil dann die Fällsaison beginnt.“ Der Stadtrat will aber darauf achten, dass die Wasserbetriebe für die Bäume bezahlen und eine Ersatzpflanzung vornehmen. Wir Blesing erklärte, hätten die Wasserbetriebe und die Abteilung Bauen, Natur und Bürgerdienste alle anderen Möglichkeiten zum Erhalt der Bäume geprüft. Es habe sich jedoch gezeigt, dass die Fällungen für die Bauarbeiten unerlässlich seien. KT
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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