Bücherboxx am Gemeinschaftsgarten
Die Bibliothek ist zwar nicht so groß und vor allem nicht so teuer wie die vom Senat geplante Landeszentralbibliothek. Aber immerhin können Leseratten aus rund 400 Büchern auswählen. Das Angebot reicht vom dünnen Taschenbuch bis zum dicken Roman.
Diese kleine Bibliothek war einmal eine Telefonzelle und sollte eigentlich verschrottet werden. Inzwischen haben sich viele Menschen Gedanken gemacht, was aus den alten Telefonzellen werden kann, wenn man sie für andere Zwecke umfunktioniert. Eine Idee entstand vor vier Jahren beim Institut für Nachhaltigkeit in Bildung, Arbeit und Kultur (INBAK). Die Bücherboxx wurde geboren.
Davon stehen nun schon zwölf im Berliner Straßenraum. Die 13. Bücherboxx wurde jetzt auf dem Tempelhofer Feld aufgestellt. Sie soll Ende Oktober in den benachbarten Schillerkiez umziehen. Die Bücherboxx wird auch vom Quartiersmanagement betreut.
In der Bücherboxx können nicht nur Bücher ausgeliehen werden, sondern unter dem Motto "Bring ein Buch, nimm ein Buch, lies ein Buch" auch Bücher getauscht werden. "Bis jetzt gibt es in den vergangenen vier Jahren nur gute Erfahrungen mit dieser neuen Art einer Bibliothek", sagte der Ideenfinder Konrad Kutt, Geschäftsführer der INBAK.
Er brachte auch das erste neue Buch bei der Einweihung mit, das an die Berliner Luftbrücke erinnert, also passend zum Ort des Flugfeldes ist. "Im Mittelpunkt steht das Buch", sagte Kutt. "Bücher sollen wieder in den Umlauf gebracht werden und nicht in der blauen Tonne verschwinden." Insofern habe die Idee der Bücherboxx auch etwas mit dem Umweltschutz zu tun.
Die Bücherboxx auf dem Tempelhofer Feld ist eine Gemeinschaftsarbeit zwischen der Berliner Stadtreinigung (BSR) und dem Institut für Nachhaltigkeit. Lehrlinge der BSR haben gemeinsam mit Schülern des OSZ Tiem und der Marcel-Breuer-Schule die alte Telefonzelle umgestaltet. Sie wurde mit Motiven der Berliner Luftbrücke besprüht.
Lehrlinge bauten eine Solarzelle auf das Dach, so dass die Bücherregale auch am Abend beleuchtet sind. Die Ausbildungsleiterin Dagmar Trog-Ziem betonte, "die jungen Leute waren mit großer Begeisterung bei der Sache." Sie haben die Ideen entwickelt und schließlich auch die Boxx während ihrer Lehrlingsausbildung gebaut.
So griffen der BSR-Personalvorstand Martin Urban, INBAK-Geschäftsführer Konrad Kutt und BSR-Ausbildungsleiterin Dagmar Trog-Ziem zur Schleife, um gemeinsam die Box zu öffnen. Alle drei Paten haben auch ein Buch zum ersten symbolischen Büchertausch mitgebracht.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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